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Es war der 29.07.2014 als wir bei schönstem Sonnenschein und 34°C den Strand von Thessaloniki erreichten.





                 

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Zwei Tage lang ließ ich mir die Sonne auf den Bauch scheinen aber am 31.07.2014 klingelte zum ersten Mal auf meiner Reise morgens um 07:00Uhr der Wecker. Schlaftrunken und ziemlich zäh in den Bewegungen, torkelte ich durch Mammut um für etwas Ordnung zu sorgen. Meine Freundin, die mich 30Tage lang durch Griechenland und der Türkei begleiten wollte, hatte mir ganz oben auf die von ihr erstellte Reiseroute, das Datum, die Ankunftszeit und Flugnummer geschrieben, damit ich auch ja nichts vergessen konnte. Natürlich wollte ich sie nicht enttäuschen und zeigen, dass ich auch für solch schwierige Aufgaben geeignet war und sie pünktlich vom Flughafen abholen.

Also habe ich nur noch schnell das Bett frisch bezogen, geduscht und die Kleidung gewechselt da viel mir auf, das ich ja schon seit vier Wochen unterwegs war und sie mich mit einen Vollbart bestimmt nicht so erotisch finden würde. 15Minuten gab die Zeit noch her und so schabte ich auch diesen noch in Windeseile vom Gesicht. 20Minuten vor Ankunftszeit saß ich auf dem Fahrersitz, hechelnd wie ein gehetzter Hund. Die Zeit sollte reichen, um den Flughafen auf die Minute genau zu erreichen, da piepste auf einmal mein Handy und gab mir den Empfang einer SMS bekannt, die folgend lautete: „Wo bleibst Du?“

Schock! Wie, was...? „Bin in 20min da!“ schrieb ich zurück. Am Flughafen angekommen, saß meine Freundin schon auf dem Koffer davor. Auf einen Kuss folgte sofort die Frage: „Warum kommst Du jetzt erst?“ Die Antwort: „Aber Schatz Du hast doch selbst aufgeschrieben, dass Du um 10:40Uhr landest! Schau auf die Uhr, es ist jetzt 10:46Uhr, was habe ich falsch gemacht!?“ Sie erzählte mir darauf, dass sie schon eine Stunde dort gesessen hatte, um auf mich zu warten. Keiner von uns beiden hatte an die Zeitverschiebung in Griechenland gedacht (1 Stunde)!

Nach einem ausgedehnten Frühstück auf dem Parkplatz einer Supermarktkette, folgte noch ein ausgiebiges Bad im Ägäischen Meer.






Schon am nächsten Tag, den 01.08.2014, machten wir uns auf um die Halbinsel „Kassandra“ zu umrunden. Es ging steil bergauf und ab, viele Kurven und die Sonne stand hoch am Himmel. Schnell viel uns der Müll ins Auge, der überall herum lag und wie wir später feststellen sollten, in ganz Griechenland zu sehen war. Zumindest was das Festland betraf, da wir nur auf diesen unterwegs waren.

Es gab dort höchstens mal einen gesäuberten Touristrand sonst war das Land zugemüllt, was uns sehr enttäuschte. Auch möchte ich hier noch den erbärmlichen Zustand der Straßen erwähnen, was auch auf deren Beschilderung zutraf. Von „hopsen“ konnte hier nicht mehr die Rede sein, durch Griechenland sind wir gesprungen, so das einige Halterungen brachen aber dazu später mehr.

Kassandra selbst war jedenfalls bis auf ein paar schöne Aussichten die Fahrt nicht wert. Zu unserer Überraschung wurde aber auf dieser Halbinsel auch im Sommer mit Pelzen gehandelt. Wir übernachteten direkt an einer Klippe, mit Meerblick.


    




Um Mammut + Fahrer zu schonen, entschlossen wir uns die Halbinsel „Sithonea“ auf der Susi zu erobern und wurden mit menschenleeren Stränden und fantastischen Ausblicken belohnt. Diese Insel hat uns wirklich sehr gefallen. Am südlichsten Punkt kühlten wir uns im Meer ab und stärkten uns mit vier gegrillten Bratwürsten + Pommes für 6,50€ (ein Gericht das so auf der Karte stand).












Zurückgekehrt setzten wir dann am Abend unsere Reise nach „Edessa“ fort und erreichten den Ort noch spät in der Nacht. Wir irrten umher um die dortigen Wasserfälle zu finden, die wir am nächsten Tag besichtigen wollten. Die Strassen wurden immer enger und es war fast kein durchkommen mehr. Mit Fingerspitzengefühl manövrierte ich Mammut an den parkenden Autos vorbei, als eine rettende Stimme rief: „Dahlewitz...“ Ein Wirt hatte uns bemerkt und kam auf die Strasse gerannt, erkannte unser deutsches Kennzeichen und alles was ihm einfiel, war „Dahlewitz...“ zu rufen. Er hatte für kurze Zeit in diesem Ort in Deutschland gearbeitet und sprach auch ein paar Fetzen unserer Sprache. Er freute sich sehr über unser Treffen und half uns durch die Strassen zu den Wasserfällen, wo wir mit dessen Rauschen im Ohr, friedlich einschliefen. 





  
 




Die Fahrt ging weiter, hoch in die Berge über Straßen die uns alles abverlangten. Das Ziel war der "Presspa-See", den wir vielleicht von oben gesehen haben aber dank fehlender Schilder nicht erreichen konnten. Die schönen Aussichten machten das aber weg.





    





Dann wollten wir eben zur Schlucht "Vikos", die höchstens 100km weiter entfernt sein konnte und nutzten auf dem Weg dorthin noch einen Gebirgsbach zur Auffrischung, bis ein Hirte unser Nacktbad unterbrach und wir uns um die Wasserversorgung kümmerten. Ich riskierte zuvor sogar noch eine „Arschbombe“, die ziemlich schlammig endete.






Wir fuhren lange und hatten schon viel gesehen aber bisher immer noch keine Schlucht. Es wurde dunkel und im Scheinwerferlicht tauchten auf einem Parkplatz ein paar Schilder auf. Wir hielten und untersuchten mit Hilfe einer Taschenlampe die sich darauf befindenden Karten. Sie zeigten zwar zu unserer Freude die ganze Umgebung aber leider keine Schlucht. In diesem Augenblick kam ein PKW auf den Parkplatz gefahren und richtete sein Scheinwerferlicht direkt auf uns. Zu allem bereit, umklammerte ich mit meiner Hand die 32cm lange, ziemlich schwere, aus Aluminium gefertigte Taschenlampe und ging auf den Wagen zu.

Zwei Polizisten stiegen aus und versuchten mit drei Worten Englisch zu erfahren was wir da machten. Schnell holten wir unsere Karte aus dem Auto und erklärten unsere Suche nach der Schlucht. Es verging viel Zeit, die Karte auf der Motorhaube des Polizeiwagens ausgebreitet und von drei Taschenlampen beleuchtet, versuchten wir uns an eine Art der Verständigung.

Es gab also zwei Wege zu der Schlucht, von denen keiner besser war als der andere, eher schlechter! Die Abzweigung dorthin sollte aber erst in 25km erfolgen und es wurde uns geraten, dann besser noch einmal jemanden zu befragen. Griechenland hatte es für eine Schlucht die über 1000m kerzengerade in die Tiefe fällt nämlich nicht für nötig gehalten ein paar Schilder aufzustellen. Mit polizeilichem Einverständnis verbrachten wir die Nacht auf dem Parkplatz und erwachten an einem herrlichen „View-Point“.




Nach einem anständigen Frühstück sollte es weiter gehen. Wir hatten uns ausgemalt, dass die Schlucht bestimmt nur durch langem Fußmarsch erreichbar sein wird und wollten diese mit aller Entschlossenheit erklimmen. Mammut schien das aber wohl überhaupt nicht zu gefallen, denn der ließ ausser einem jämmerlichen Klacken nichts von seinem Motor hören. Die Rettung kam aber schnell herbei. Ein Grieche kam mit überhitztem Kühler auf den Parkplatz gerollt und gab uns Starthilfe. Die Schlucht musste nun warten, es galt das Batterieproblem zu lösen aber nicht nur das, auch eine Halterung vom Motorrad war auf der wilden Gebirgsfahrt abgebrochen.






Eine Werkstatt war in kurzer Zeit gefunden und der Besitzer rief per Telefon nicht nur einen Elektriker, sondern auch noch einen Kaffee für uns herbei. Unser Problem konnten sie aber nicht lösen, malten zwei Striche auf einen Zettel und sagten was von 3km und wir fuhren wieder los. Ein Trinkgeld wurde nicht akzeptiert, auch nicht für den extra bestellten Kaffee. So fuhren wir die Straße rauf und runter aber von ein bis sechs Kilometer war nichts zu finden, was auf die zwei Striche unserer Beschreibung passen konnte. In einem Geschäft erklärte man uns aber den Weg zu einer anderen Werkstatt und so landeten wir einige Zeit später auch bei dieser.

Hier konnte man uns leider erst auch nicht helfen aber man kannte natürlich wieder jemanden und so fuhren wir im wilden Tempo durch die Berge dem Besitzer und seinem PickUp hinterher. In der dritten Werkstatt angekommen, lächelte uns ein bekanntes Gesicht entgegen der Elektriker, der uns zwei Striche zur Wegbeschreibung gab. Nach gründlicher Untersuchung von Mammut stand fest, dass es kein Problem mit der Lichtmaschine gab, sondern der Keilriemen zu sehr abgerieben war und ab und zu rutschte, so dass die Batterien nicht mehr anständig luden. Er gab mir sein Handy in die Hand aus dem ich eine Stimme vernahm die ständig wiederholte: „ Zurückkomme IVECO...“ und wir fuhren zurück, zu Werkstatt Nr.: 2, wo uns nach abkühlen des Motors für 40,-€ der Keilriemen gewechselt wurde.

5,-€ Trinkgeld wurden dafür auch hier nicht akzeptiert. Der Tag war schon um und die Lust auf die Schlucht verflogen und so machten wir uns auf nach „Ioannina“ wo wir an einer alten Basketballschule einen Übernachtungsplatz fanden. Zum Schlafen kamen wir so schnell aber nicht, denn beim trinken des abendlichen Glases Wein auf unserer Terrasse wurden wir gesehen. Ein Typ kam auf uns zu und fing an, in perfektem Englisch, mir intime Fragen zu stellen. Nachdem Penislänge, Stehvermögen und Häufigkeit des sexuellen Aktes pro Nacht geklärt waren, saßen wir in der Runde am Campingtisch und feierten den Geburtstag eines vermögenden griechischen Callboys, der dafür reichlich Getränke aus seinem Hause holte. Wir latschten am Tag darauf durch „Ioannina“ und fuhren weiter über „Igoumenisa“ nach „Parga“.










In "Parga" übernachteten wir am 05.08.2014 zum ersten Mal auf einem Campingplatz, um unsere Wäsche zu waschen. Am Morgen darauf wurde ich von einer Olive geweckt, die mir direkt durch das Dachfenster auf den Bauch viel. Die Nachbarin, eine Italienerin, unterhielt sich lautstark mit ihrem Papagei, sang ihm Lieder vor und tanzte dabei um seinen Käfig herum. Der Campingplatz erwachte zum Leben und fing an Mammut zu begutachten, wir flüchteten an den Strand. Erschlagen von so vielen Touristen verließen wir noch am selben Abend den Platz und übernachteten wieder mit schönem Blick auf das Meer in völliger Ruhe.

Weiter ging es auf kleinen Küstenstraßen Richtung Süden. Wir wurden beschenkt mit wunderschönen Naturerlebnissen und genossen mit den Göttern Griechenlands unsere Spagetti im Schatten eines Olivenbaumes. Wir kamen eher durch Zufall auf die Insel „Lefkas“, wo uns das Meer all seine Farben zeigte. Es brach noch eine zweite Halterung vom Motorrad, später noch eine dritte und wir rollten über die 2883m lange Hängebrücke von „Patra“ nach Rio auf den Weg nach „Kalogria“ und übernachteten auf einem leeren Grundstück direkt am Strand. Dort hatten wir das Meer für uns allein.


























"Kalogria“ sollte den schönsten Küstenabschnitt haben, da ein Feuchtgebiet dort eine wahre Oase geschaffen hatte. Doch trotz Flughafen in der Nähe, schienen die Touristen aus zu bleiben, denn wir sahen viele leere Hotels und aufgegebene Restaurants.









Lange hielten wir uns dort aber auch nicht auf, denn wir wollten nach Athen und schütteten nur noch 277L für 1,30€/L in die Tanks. Die Autobahn befand sich noch im Bau und so fuhren (donnerten) wir für 6,50€ Maut einer "Dorfstraße" ähnelten Straße entlang und erreichten erst Stunden später unser Ziel. In Athen angekommen folgten wir den Schildern, ja es gab welche, zur Akropolis aber nur dorthin. Hier war der Bär los und es gab keine Parkplätze. Taxis parkten in der zweiten Reihe und Mammut verstopfte den Verkehr.

Es kamen uns so viele Fahrzeuge entgegen, dass wir dicht gedrängt an den Taxen auf der rechten Seite nur noch abwarten konnten. Irgendwann hatte eine Dame erbarmen mit uns und hielt um uns passieren zu lassen. Wir fuhren los und es gab ein entsetzlich knirschendes Geräusch. Ein Blick in den Rückspiegel bestätigte den Verdacht, das Taxi neben uns hatte einen Spiegel weniger. Nichts wie weg hier, schoss mir durch den Kopf und hundert Fahrzeuge hinter uns halfen dabei. Der Taxifahrer kam nicht weg vom Fleck, denn hinter uns war eine Endlosschlange, die nicht daran dachte, den Taxifahrer mit auf die Bahn zu lassen.

In wilder Fahrt schossen wir durch Athen, nur mit einem Gedanken im Kopf: „Nichts wie raus hier!“. Kein Verkehrsschild, keine Ampel interessierte uns mehr. Der Taxifahrer in zweiter Reihe hatte selbst Schuld aber Ärger konnten wir auch keinen gebrauchen. Ständig hatten wir diese gelben Fahrzeuge im Rückspiegel und immer den Gedanken, jetzt hat er uns aber es kam nicht dazu. Wir retteten uns in den Süden der Stadt und übernachteten auf dem Parkplatz vom „ South Beach“.











Es folgte ein Kulturtag. Mit Susi erforschten wir die Stadt und besichtigten sowohl das nat. archäologische Museum sowie das der Akropolis. Außer vielen Steinen, gab es noch reichlich Vasen oder Krüge zu sehen, die uns eher langweilten. Die Akropolis wurde mehrmals zerstört und zuletzt sogar in die Luft gesprengt, da darf man nicht mehr viel erwarten. Wir gönnten uns noch ein Eis und fuhren auf dem Bike zum anderen Ende der Stadt, von wo aus Athen uns am besten gefiel.




Blick auf Athen von der gegenüberliegenden Seite:






Bei 39°C widmete ich mich am nächsten Tag den Wartungsarbeiten an Mammut. Die Lager mussten dringend abgeschmiert werden, das Motorenöl aufgefüllt und Manu, meine Freundin, hatte noch die losen Radmuttern am Hinterreifen rechts bemerkt, die befestigt werden sollten. Das Protokoll gibt wieder, dass noch eine Schweißnaht am Staufach hinten rechts gerissen war und die Pumpe zum ankippen der Kabine Hydrauliköl verlor. Am Abend starteten wir dann Richtung „Kerkini-See“, wo es Pelikane zu sehen geben sollte. Da es aber auch für Autobahnen in Griechenland noch lange keine Schilder bedarf, irrten wir noch Ewigkeiten auf der Suche danach durch die Stadt und erreichten erst morgens um 05:00Uhr endlich den See, an dem wir uns für ein paar Stunden im Schlaf erholten.




Der „Kerkini-See“ gehört zum Weltkulturerbe, da dort viele seltene Vogelarten brühten und wir wollten ein paar davon sehen, in erster Linie aber Pelikane. Unsere Vorräte waren restlos aufgebraucht und so machten wir uns um 12:00Uhr auf Nahrungssuche. Mit dem klaren Gedanken im Kopf, im Notfall einen Vogel zu grillen, fuhren wir auf der Westseite um den See. Wir freuten uns wie kleine Kinder, als wir im See zwei Pelikane sahen die auf Steinen thronten, als hätten sie auf uns gewartet.






Am anderen Ende angekommen, fuhren wir in eine kleine Ortschaft in der nur ein Kiosk zu finden war. Wir erworben dort zwei Cola, die uns und die Vögel am Leben hielten. Plötzlich kamen wir an der Dorfschmiede vorbei, wo gerade ein Pflug geschweißt wurde und ich sagte sofort: „Das ist unser Mann!“. Wir sollten 15min warten und es standen Leute auf um uns ihre Stühle zu reichen. Kurze Zeit später brachten sie Kaffee und Wasser. Ich fuhr Mammut rückwärts auf den Hof und bereitete die Reparaturen vor.




Die Sonne stand hoch es waren mal wieder locker 39°C und nachdem ich die Batterien für die Schweißarbeiten abgeklemmt hatte, begann ich mit einem Trennschneider die Farbe von den zu schweißenden Stellen zu schleifen. Zur Sicherheit ließen wir außer den drei Motorradhalterungen  auch noch alle Schwachstellen nach schweißen. Der Schmied strich sie danach dann mit Zinkfarbe ein. Die Leute gingen zu Tisch und ich nutzte die Zeit und die Werkstatt um andere Reparaturen, wie zum Beispiel das defekte Staufach zu reparieren.

Ich war klitschnass geschwitzt, als der Schmied wieder aus dem Haus kam. Dabei hatte er eine Tüte mit Tomaten und Gurken aus seinem Garten, die er uns schenkte. Wir bedankten uns und fragten nach den Kosten für die Schweißarbeiten und Nutzung seiner Werkstatt. Die Antwort konnten wir erst nicht glauben, er sagte: „Es ist ein Geschenk für euch!“

Sprachlos, mit großen Augen standen wir da und es brauchte einen Moment, bis wir uns wieder gefangen hatten. Wir bedankten uns vielmals und er nahm die 5,-€ für die Kaffeekasse nur an, um sie seinen kleinen Sohn zu geben. Nach einer herzlichen Verabschiedung bekamen wir noch eine 2Liter-Flasche eisgekühltes Wasser mit auf den Weg und verließen gerührt von soviel Herzlichkeit in Gedanken versunken, schweigend den Ort.







Mit traumhaften Aussichten, entlang der Bulgarischen-Grenze, setzten wir nach einer Dusche unsere Nahrungssuche fort. Richtung „Drama“ zum Feuchtgebiet „Keeamonti“ und fanden am Abend dann auch endlich einen Supermarkt.






Die Nacht zum 12.08.2014 verbrachten wir unter Tannen direkt am Strand. Wir erwachten in einer Touristen-Hochburg, die spießiger nicht sein konnte. Nach dem Frühstück legte sich Manu ans Meer um ihren Hintern mehr Farbe zu verleihen und ich widmete mich der Schreibarbeit. Fünf mal wurde ich bei dieser unterbrochen, zuletzt vom Sicherheitsdienst der Beach-Bar. Sie teilten mir mit, dass Mammut zu groß wäre und den Gästen die Parkplätze rauben würde. Wir sollten verschwinden! Als Manu mit verbranntem Hintern vom Strand zurück kam folgten wir dem, rissen aber noch beim ausparken einen ordentlich großen Ast von ihrer Spießer-Tanne.

Ein paar hundert Meter weiter fanden wir erneut einen schattigen Platz am Meer und waren guter Dinge dort nun Ruhe zu finden. Den Mac ans Netz geschlossen wollte ich gerade loslegen, als er zu piepen anfing. Zu wenig Strom auf den Service-Batterien war die Ursache dafür. Na klar, wir hatten ja auch den ganzen Tag im Schatten gestanden, so dass die Solarzellen nichts liefern konnten. Auch die Lichtmaschine nicht, da wir Mammut kaum bewegt hatten. Zum besseren Verständnis: Mammut hat zwei Lichtmaschinen! Eine 24V zum laden der Starterbatterien und eine 12V zum laden der Servicebatterien für die Stromversorgung im Aufbau (+Solarzellen).

Wir fuhren eine Runde durch den Ort, es war zwar schon dunkel aber die Lichtmaschine sollte eigentlich unser Problem lösen. Sie tat es aber nicht! Warum war uns nicht klar aber um am nächsten Tag wenigstens etwas Solarstrom für die Kühlbox zu haben, fuhren wir an eine dritte Stelle, ohne Schatten, direkt auf den Strand an eine verlassene Bar. Dieser einsame und ruhige Platz gefiel uns sehr! Das Meer lag uns zu Füßen, der Strand war riesig und das Thermometer zeigte am Tage 39°C.

Wir entschlossen eine Weile zu bleiben. Es wurde Nacht und wir saßen allein bei einem Glas Wein auf unserer Terrasse und führten tiefsinnige Gespräche über das Leben. Es war Vollmond und Millionen Sterne funkelten am Himmel. Die Hitze des Tages war einer angenehmen Wärme gewichen und nach und nach verstummten auch die Grillen. Kein Windzug brach den Spiegel des Meeres, der vom Mond beleuchtet im Sternenglitzer majestätisch vor uns lag. Berauscht im Anblick von soviel Schönheit stockte uns der Atem, kein Wort kam mehr über unsere Lippen. Wie versteinert saßen wir da und blickten in den Himmel, als es plötzlich zuckte und ein Lichtstrahl zu uns runter fiel. Eine Sternschnuppe folgte der anderen und uns gingen die Wünsche aus. Wir liefen ins Sternenmeer, ganz langsam, um den Spiegel nicht zu brechen. Das Mondlicht ließ den Meeresboden vor uns leuchten und glitzerte auf unsere nackten Körper. Noch lange danach hielten wir uns auf einer Sandbank in den Armen, sollte dieser Moment ewig dauern, in der Nacht, als der Himmel zu uns runter fiel.

Wir blieben vier Tage an „unserem“ Strand. Genossen den wahnsinnig schönen Ausblick von der Terrasse, gingen baden oder lagen nur mit einem Buch in der Sonne. Versuchten am Strand im Wind Federball zu spielen, schnorchelten im Meer und malten uns aus, die verlassene Strandbar zu kaufen und zum Wohnhaus umzubauen, um für immer da bleiben zu können. Es waren jeden Tag knapp 40°C und zum Glück reichte auch der Solarstrom, um unsere Kühlbox in Betrieb zu halten.

Die Abende verbrachten wir mit Blicken in den Sternenhimmel und wurden immer wieder mit Sternschnuppen beglückt. An einem Abend zählten wir sage und schreibe ganze zehn Stück! Wir hatten Besuch von einem Igel und auch eine Eidechse schaute mal vorbei. Ich suchte weiter nach der Ursache für unser Stromproblem und entschloss mich an einem Tag dazu, das Stromaggregat in Betrieb zu nehmen. Kippte Benzin rein und zog ordentlich an der Leine aber das Ding gab keinen Ton von sich. Es war nigelnagelneu und noch nicht einmal gelaufen. Die Spule nahm die Leine aber nicht mehr auf und ein Röhrchen am Benzinhahn war abgebrochen. Der Sprit lief unten wieder raus, mir direkt vor die Füße. Meine Pulsader am Hals fing an zu zucken und nach kurzem Versuch das Ding zu reparieren, warf ich es in den nahe stehenden Müllcontainer, wo es keine halbe Stunde später schon einen neuen Besitzer fand.

Am dritten Tag baute ich dann die Lichtmaschine aus, mit der wir auf Susi in die ca. 30km entfernte Stadt „Kavalla“ knatterten. Es war ein Donnerstag und bei der Suche nach einer geeigneten Werkstatt teilte man uns an einer Tankstelle mit, das am Freitag ein Feiertag wäre und daher fast alle Geschäfte schon früh geschlossen hätten, damit die Leute ins lange Wochenende gehen konnten. Vor Montag war also mit Hilfe nicht zu rechnen und so machten wir uns nach einer kleinen Stärkung wieder auf den Rückweg. Dabei kamen wir an einem kleinen Motorradreifendienst vorbei und hielten an.

Zwei Deutsche saßen davor, von denen einer keine Luft mehr im Vorderreifen seines Motorrades hatte. Das Gespräch mit ihnen verlief aber sehr verhalten, es waren Schwaben. Der Besitzer des Reifendienstes sprach sehr gut deutsch und rief seinen Bruder zur Hilfe, der eine Autowerkstatt hatte. Keine 15min später kam er mit seinem Roller angebraust und nahm die Lichtmaschine mit, um in seinem Lager nach Ersatz zu suchen, leider ohne Erfolg.

Der nächste Tag, Freitag der 15.08.2014 wurde laut! Eine Schar von Bulgaren oder Rumänen hatte „unsere“ Strandbar besetzt und feierte etwas. Ich machte mich daran die Lichtmaschine wieder einzubauen, füllte Öl auf und Manu räumte zusammen, was zusammen zu räumen war. Wir gingen noch einmal ausgiebig baden und brachen auf.








Unser nächstes Ziel war die Stadt „Xánthie“, bekannt für ihren großen Obst- und Gemüsemarkt im Zentrum der Altstadt. Samstag sollte Marktag sein und so rollten wir am Freitag Abend in die Stadt, um nach dem Platz Ausschau zu halten. Die Straßen wurden immer enger und belebter, so dass wir schnell den Rückzug antraten, da mit Mammut kein Durchkommen mehr möglich gewesen wäre.




Wir hatten gerade den Verkehr zum erliegen gebracht und Mammut gewendet, als eine Stimme neben uns aus dem Auto rief: „Wohin?“. Darauf hatten wir aber auch keine Antwort und fuhren erst einmal weiter um die Gemüter hinter uns nicht noch weiter zu strapazieren. Raus aus dem Trubel hielten wir kurz um durchzuatmen und uns mit einem Eis etwas abzukühlen. Wir stiegen aus und ein Mann kam aus seiner Mercedes A-Klasse gesprungen und fragte wieder: „Wohin?“

Er hatte auch gewendet und war uns gefolgt. Wir erzählten ihm kurz von unserer Suche nach dem Marktplatz und er bot sofort an, uns dorthin zu bringen. So fuhr er voran, um die Stadt herum, bis auf einen geeigneten Parkplatz für Mammuts Größe. Von dort aus waren es nur noch ein paar Gehminuten zum Basar. Wir bedankten uns und merkten erst jetzt, dass seine deutsche Frau, die ganze Zeit mit ihm im Auto saß.

Erstaunt und etwas verwundert über soviel Hilfsbereitschaft, saßen wir noch in der Nacht auf einer Bank am Parkplatz und aßen endlich unser Eis. Dort waren wir aber nicht allein. Ein Straßenhund schlich um den Kiosk, kam zu der Bank und bohrte mit seinen Augen direkt in unser Herz. Er ließ sich unser restliches Eis samt Waffeln genüsslich schmecken.




Der Samstag, gleich Basartag, war für den Straßenhund bestimmt ein ganz besonderer. Die Servicebatterien waren auf fast 9V abgefallen und unsere Kühlbox zeigte 25°C an. Wir schalteten sie aus und Manu gab den Hund viele Leckereien zum Frühstück die er sichtlich genoss. Auf dem Basar wimmelte es nur so von Menschen und stellte einen krassen Gegensatz zu unseren letzten ruhigen Tagen da. Reichlich Obst und Gemüse landete in unseren Tüten, im Schnitt gerade mal für 0,75€/kg. Zurück bei Mammut machten wir uns erst einmal was zu essen und der sympathische Mann vom Abend davor schaute auch noch einmal mit seinem deutschen Schäferhund „Alf“ vorbei.

Wir fuhren bis in die Nähe der türkischen Grenze mit der Absicht, vor der Einreise noch das Lichtmaschinen Problem lösen zu lassen. Auf einem Campingplatz wollten wir unsere Wäsche waschen und die Wassertanks füllen. In „Alexandroúpoli“ fanden wir einen Platz, fuhren aber erst einmal durch die Stadt und verglichen die Dieselpreise der Tankstellen, die sich in Griechenland auf 500m um 0,15€/L unterscheiden konnten. Auch wollten wir dringend was essen, denn es war schon später Nachmittag, als wir dort eintrafen.







Die Hitze machte uns zu schaffen. Manu konnte mit ihrem verbrannten Hintern kaum noch sitzen und ich pellte mich schon wie eine Schlange und wir waren hungrig, sehr hungrig. Bei der Suche nach der günstigsten Tankstelle, checkten wir schon im Augenwinkel die Lokale der Stadt. Plötzlich sahen wir eine Autowerkstatt, die doch tatsächlich noch geöffnet hatte. Kurze Zeit später teilten sie uns mit, dass mit der Lichtmaschine alles in Ordnung wäre und das Problem woanders liegen würde. Enttäuscht zogen wir von dannen und die Gyrostasche danach wollte uns so gar nicht schmecken, auch nicht die Weinschorle. Auf einer verlassenen Tankstelle machte ich mich gleich nach dem Essen erneut auf die Suche nach der Lösung unseres Problems und kam schon kurz darauf zu der Erkenntnis, dass die Lichtmaschine NICHT funktionierte.

Auf dem Weg zum Campingplatz fuhren wir noch einmal an der Werkstatt vorbei aber diese hatte nun natürlich geschlossen, ich fühlte mich ziemlich verarscht. Wir wählten Platz Nr.: 42 und fragten nach einer Waschmaschine. Die Antwort war ernüchternd, es gab keine, nur ein Waschsalon in der Stadt. So fuhren wir gleich wieder los, um nicht am Abend dort vor verschlossenen Türen zu stehen. Die Wegbeschreibung gab nicht viel her aber ein paar Einheimische halfen uns weiter. Man riet uns Mammut abzustellen und zu Fuß den Salon aufzusuchen, den wir auch fanden, verschlossenen! Wir setzten uns direkt vor den Waschsalon auf eine Bank und blickten auf die versperrte Glastür, was für ein Pechtag.

Zurück auf dem Campingplatz fuhren wir direkt an die Küchenzeile und füllten in Windeseile die Wassertanks auf. Wir wollten wenigstens noch ein Erfolgserlebnis haben. Es war schon spät am Abend aber immer noch so heiß, dass mir das Wasser in Strömen vom Körper lief. Das Nachbargebäude motivierte uns aber es war das Restaurant und lockte im Garten mit frisch gezapftem Blonden. Nach getaner Arbeit ließen wir Mammut an Ort und Stelle stehen und kippten eins nach dem anderen aus eisgekühlten Gläsern in uns hinein.

Um 01:00Uhr nachts kam der Hunger zurück und wir machten den sehr sympathischen aber leicht überforderten Kellner darauf aufmerksam. Manu bekam ihre Calamares und den griechischen Salat samt Brot zuerst serviert und ich musste noch auf meine Pizza warten. Ich fing an das Brot zu futtern das alle war, als meine Pizza kam. Zum entsetzen des Kellners bestellte Manu noch Ketchup zu den Calamares, ihr fehlte halt die Soße. Beim Salat angelangt bemerkte sie den leeren Brotkorb und rief den Kellner erneut zur Stelle.

Aus den Boxen der Bar jammerte ein griechischer Sänger, der sehr zu leiden schien. Wir versuchten zu verstehen, woher der Schmerz kam, denn er hörte nicht mehr auf. War es die ganze Zeit nur ein Lied oder klangen alle gleich, wir wussten es nicht. Frau und Mutter sollten doch schon durch sein und so rätselten wir, was es noch alles zu bejammern gab. Der große Baum auf dem Dorfplatz, der durch ein wildes Kettensägenmassaker der Straßenmeisterei zum Opfer viel, das er in der Schule immer gehänselt wurde oder einfach nicht aus dem Stimmbruch kommen wollte. Irgendwann jammerte ich mit ihm und es ging auf 03:00Uhr zu, als wir das siebente große Bier leerten, der Kellner ohne Erfolg sich noch daran versuchte im Kopf die Rechnung zu addieren und alle samt den Abend für beendet erklärten. Mammut hatte ich schon in weiser Voraussicht nach dem Zweiten auf Platz Nr.: 42 gebracht.







Nun war es Sonntag, die Wäsche immer noch schmutzig und die Lichtmaschine nicht repariert. So stapfte ich zur Rezeption um noch einen Tag auf Platz Nr.: 42 draufzulegen. Dazu muss ich noch erwähnen, dass der Campingplatz direkt am Meer lag und die Duschen keine Zeitschaltuhren hatten. Wir genossen es ausgiebig zu duschen, da der Wasservorrat in Mammut natürlich begrenzt war. „Two o'clock in the afternoon.“ sollten wir den Campingplatz verlassen haben aber da wir nun noch um einen Tag verlängern wollten, änderte sich die Zeit auf 09:00Uhr morgens da Platz Nr.: 42 ab Montag für zwei Monate vor gebucht war.

Was für ein beliebter Platz. Ich willigte ein und erzählte der Dame von unserem Waschtag. Sie antwortete nur das der Salon sieben Tage die Woche von 08:00 – 22:00Uhr geöffnet hätte. Darauf schaute ich ihr tief in die Augen und gab deutlich zu verstehen, dass ich es ernst meinte und bat um einen Anruf im Salon. Er hatte offen und wir starteten einen neuen Versuch.

Im Waschsalon vertrieben wir uns die Zeit mit lesen in unseren Büchern und Manu blätterte noch ein paar griechische Magazine durch. Wir waren allein dort, nur der Besitzer schaute mit einem Freund kurz vorbei und erklärte uns, dass er am Tag zuvor (am Samstag) geheiratet und deshalb den Salon geschlossen hatte. Ob er den Freund den er bei sich hatte oder eine Frau geheiratet hatte, mochten wir ihn nicht fragen, hielten aber beides für möglich. Drei mal warfen wir Geld in den Trockner bis das was da rein durfte, dann auch einigermaßen trocken war. Als wir an Mammut eine Leine befestigten um den Rest zu trocknen erzählte uns der Campingnachbar im guten Englisch, dass es um 17:00Uhr Regen geben sollte. OK, es frischte ein wenig Wind auf aber Regen!?

Punkt fünf fing es an und hörte an diesem Abend auch nicht mehr auf. Ich zauberte aus dem Marktgemüse einen Salat aber bedauerte keine Zwiebel zu haben. Manu kam eine Idee und rannte im Regen zum Restaurant. Eine Zwiebel wollte man ihr nicht geben aber dafür eine ganze Tüte voll und eine Pizza brachte sie auch noch mit. Am Sonntag den 17.08.2014 aßen wir zum ersten und letzten Mal in Mammut zu Abend.

Der Morgen weckte uns mit Sonnenstrahlen und ich verputzte zum Frühstück den letzten Salat, Manu gab sich mit einen Pfirsich zufrieden. Wir mussten dringend einkaufen aber ohne Kühlbox hatte das wenig Sinn. Also machten wir uns auf zur Werkstattsuche. Manu sprang vorher nochmal ins Meer, räumte auf und putzte die Fahrerkabine. Tino spielte ein letztes Mal an den Lichtmaschinen rum, putzte die Scheiben und füllte mit Manus Hilfe noch einmal das an den zwei Tagen verbrauchte Wasser auf.





Unsere Wahl viel auf eine moderne neue VW-Werkstatt, da die defekte Lichtmaschine früher im Golf und Audi 80 verbaut worden war. Wieder wurde ein Elektriker zur Hilfe gerufen, der ca. eine Stunde später mit seinem Motorrad auf das Gelände raste. Kurz durchgemessen stand fest, es ist die Lichtmaschine. Das ich sie selbst ausbaue kam nicht in Frage und so machte sich der Elektriker ans Werk.

Keine 30min später düste er mit einer Maschine im Arm und einer unterm Hintern davon. Es vergingen geschätzte zwei Stunden und es war noch immer kein Elektriker in Sicht. Manu legte zu Fuß bei brennender Hitze ein paar Kilometer auf Nahrungssuche zurück und ich erkundete unterdessen die Gegend. Da viel mir ein verlassenes Restaurant, mit traumhaften Blick auf das Meer ins Auge, wohin ich Manu nach ihrer Rückkehr führte.

Wir machten ein paar Fotos und liefen herum, als uns eine bestückte Wäscheleine auffiel. In diesem Augenblick kam ein fast nackter Mann aus einem Kellerloch gesprungen und strahlte über das ganze Gesicht. Alles was er trug war eine graue Unterhose mit Comicfiguren drauf. Er sah darin so lächerlich aus, dass wir auch anfingen zu lachen. Wir tauften ihn „Schlüpferboy“. Er war groß und hatte eine sportliche Figur, hüpfte aber rum wie Rumpelstilzchen. Die Haare kurz geschoren mit Halbglatze und an die 50Jahre alt. Er sprach etwas Englisch und fing an mit seinem Handy Fotos von und mit uns zu machen.

Wir scherzten was für ein Glück er doch hätte, an so einem sonnigen Platz, in so einem großen Haus mit Meerblick zu wohnen. Sogar ein „mobile phone“ besäße er, das Fotos machen könne aber dies ließ er nicht gelten. Ihm fehle die Trinkwasserversorgung und das „phone“ koste nur wenig Geld. Auf die Frage warum er nicht arbeiten gehe, bekamen wir nur die Antwort, dass dies nicht möglich wäre. Fünf Jahre lebe er schon da und hätte viele Facebookfreunde, zu denen auch ich später gehören sollte. Schlüpferboy hüpfte mit uns über die Straße um noch ein paar Fotos von Mammut zu schießen, verabschiedete sich mit Küssen von uns und hüpfte zurück in sein Märchenschloss.

Irgendwann kehrte der Elektriker zurück und strahlte auch über das ganze Gesicht, denn unter seinem Arm trug er nicht unsere, sondern eine baugleiche neue Lichtmaschine. Er zeigte mir Fotos auf dem Handy von seinem Lager. 30.000Artikel hatte er in der kurzen Zeit in der er in Deutschland war aufgekauft. Alles sollte entsorgt werden, da die Ersatzteile zu alt waren und nicht mehr zur Verfügung stehen brauchten. Was für ein Glück für uns.

Zu meinem Entsetzen ließ er mich auch den Einbau nicht übernehmen und so stand ich wie ein dummer Junge daneben. Alles funktionierte wieder, die Batterien fingen an zu laden, bis der Ladevorgang plötzlich abbrach. Der Keilriemen war nach zwei Minuten gerissen. Einen hatte ich noch in Reserve aber der Herr meinte es wäre besser einen längeren zu montierten und bediente sein Telefon.

Ich bat ihn nicht nur einen als Ersatz mitzubringen, sondern auch noch die zwei Antriebsriemen, da die eh für die Montage des Keilriemens demontiert werden müssten. Er brachte die Riemen und ein paar Stunden später konnten wir zu unserer Freude, mit neuer Lichtmaschine und vier neuen Riemen für schmale 160,-€ inkl. De- und Montage den Hof Richtung Grenze verlassen. Wir füllten noch für 1,31€/L die Tanks auf, an einem Supermarkt die Kühlbox und verließen ohne an der Grenze Mammut öffnen zu müssen, Griechenland.

113,-€ an Mautgebühr haben wir bezahlt, hoffentlich nutzen sie das Geld auch für den Straßenbau.












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