Mammutstour | ||||||
REISE
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ASIEN KAMBODSCHA SIEM REAP 17.01.2016 zwei Jahre zuvor hatte ich mir etwas eingefangen und flog von Laos zurück nach Thailand um mich dort heilen zu lassen, statt wie geplant weiter nach Kambodscha zu reisen. Eine große Freude endlich da zu sein, gelandet in Siem Reap! Ein TukTuk ist schnell gefunden und auch der Preis für den ganzen Tag verhandelt, also nichts wie auf nach Angkor! Angkor Wat ist die bekannteste Tempelanlage in Angkor, die von den Khmer im 11.Jahrhundert erbaut wurde, doch im Jahr 1177 wurde Angkor von den Cham, traditionellen Feinden der Khmer, erobert. Jayavarman VII. gelang es die Invasoren zu besiegen und das Khmerreich wiederherzustellen. 1,5km nördlich von Angkor Wat ließ er die neue Hauptstadt Angkor Thom mit dem Bayon als buddhistischen Haupttempel errichten, die ich auch sehen will und daher das TukTuk! Jetzt aber los: |
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Erstmal ne Stärkung, das waren ne Menge alte
Steine! Ich frage den Fahrer
ob es noch etwas anderes Schönes in Siem Reap zu sehen gibt und er
schlägt eine Bootstour vor, ich willige ein! |
Über
eine staubige Sandpiste ruckelt das Vehikel zum Anleger vom größten
Süßwassersee Südostasiens, dem Tonle Sap. Außerhalb der Stadt vorbei an
tiefgrüne Reisfelder links wie rechts, die in der Regenzeit von ihm
überflutet sind. Wir kommen an und ich traue meinen Augen nicht, sie sehen einen Haufen Touriboote! 20,-$ soll die Fahrt kosten, wie scheinbar alles in Kambodscha, das TukTuk, der Eintritt in Angkor Wat und nun auch die Bootsfahrt hier! Thanks a lot but NO! |
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Der
Tag war anstrengend und so gönne ich mir noch eine Massage mit der
Bedingung, dass ich vorher dort duschen kann. In einem Nachtbus mit
seltsamen Betten und ein paar chaotischen australischen Typen, dann
schlafend weiter nach Phnom Penh: |
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Es ist
aber gut gelegen, alles Interessante im Umkreis von 2km zu Fuß
erreichbar und so brauche ich kein TukTuk. Auf
dem Weg zum Museum werde ich alle 100m von einem Fahrer angesprochen
und ich unterhalte mich mit den ein oder anderen. Sie erzählen, dass
wenige Touristen da wären, sie zu wenig zu tun hätten, und das Geschäft
schlecht liefe. Doch keiner von ihnen ist bereit mir einen anständigen und fairen Preis zu nennen. Immer wieder frage ich, was sie denn davon hätten, wenn ich jetzt weiter ginge und sie gar nichts verdienten aber für eine logische Antwort fehlten allen ein paar wichtige Zellen im Stammhirn. Ich schaue mir das National Museum an und... |
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...muss
feststellen, dass es mir von außen mehr gefällt, als von innen. Nachdem
ich die Vasensammlung gesehen habe latsche ich daher enttäuscht weiter
zum Palast, doch der hat heute natürlich geschlossen! Aber das hat
keine Priorität und so laufe ich erst am Mekong entlang und dann immer
weiter in die Stadt hinein: |
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Doch
bin ich auf dem Weg zu einem der abscheulichsten Orte dieser Erde.
Einem Gebäude hinter Stacheldraht, das nicht vergessen lassen soll, was
einst geschehen, wie wir sie auch in Deutschland haben. So unmenschlich, abartig, unvorstellbar war es und ist es. Ich habe viel gelesen darüber und es schauert mir diesen Ort zu betreten. Das Tuol-Sleng-Genozid-Museum, das ehemalige Gefängnis S-21 der Roten Khmer. Bei dem Gebäudeensemble handelt es sich um eine ehemalige Schule der Stadt, das Gymnasium Tuol Svay Prey in der 103. Straße, das von den Roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs zwischen 1975 und 1979, als Gefängnis mit systematischer Folterung der Insassen genutzt wurde. Dazu wurden die vier Gebäude der Schule mit einem Elektrozaun umgeben und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Stacheldraht-Geflecht vor den Außengängen der einzelnen Gebäudeteile sollte verzweifelte Gefangene daran hindern, Selbstmord zu begehen. Als das Gefängnis befreit wurde, waren noch 14 Insassen am Leben, wovon noch weitere starben, da sie zu schwach, ausgehungert und zu krank waren. Nach einer Woche waren es dann nur noch sieben von insgesamt mindestens 14.000 Gefangenen, die S-21 überlebten. |
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Viele Menschen müssen sterben, nach wie vor und
ich sehe die Bilder in
Europa 2016 wo viele im Mittelmeer elendig ersaufen und die, die
überleben, bei ihrer Ankunft gepeinigt werden. „Täglich werden wir konfrontiert mit neuen Geschichten und Bildern von Massakern, Ungerechtigkeiten, Folterungen, aber wir nehmen sie kaum noch wahr. Wir glauben, ohnehin nichts daran ändern zu können, und werden so zu Komplizen jenes Verbrechens, das so leicht zu begehen ist wie kein anderes: Gleichgültigkeit.“ Tiziano Terzani aus „Noch eine Runde auf dem Karussell“ Vom Leben und Sterben Angewidert schreite ich anschließend durch den Palastgarten, der nun geöffnet ist. Hier lebt also der König des Landes, wo auch Napoleon sich mit einem Denkmal verewigt hat. Ich denke an das Volk, das auch heute in Europa winkend am Straßenrand steht, das in den Nachbarländern bunte Bilder in Illustrierten oder im TV bestaunt. Vom königlichen Paar, das in einer Kutsche vorüber zieht, das vom vielen Geld lebt, was in vielen Jahren, von vielen Menschen erbeutet wurde. Doch sie winken, bestaunen und lächeln, scheinen nicht zu wissen, dass sie die Menschen sind!? |
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Eine Woche
webt die Dame am Webstuhl an einem Tuch, hat sie mir erzählt und
verkauft dies dann für umgerechnet 90,-EUR. Ja, die Dame auf der linken
Seite, nur ein paar Bilder zuvor! Eine 15km lange Fahrt mit dem TukTuk
oder wie die Dinger in Kambodscha
auch immer heißen, sollte aber 20,-$ kosten. Es ist wie es ist und ich
bin dafür, nehmt von den Reichen und gebt es den Armen und lasst die
Reichen einfach zu Fuß gehen, wenn sie es nicht geben wollen! In einem großen Restaurant, direkt am Mekong, das letzte Mahl. |
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Nach
zwei Jahren wieder auf dem Mekong, ein junges Paar aus der Schweiz
gesellt sich zu mir auf das Heck des Bootes. Wir wollen nach Vietnam,
durchs Flussdelta, und die Fahrt ist auch mit einem „Express Boat“ lang. Gemeinsam leeren wir die letzte Flasche Rum aus Myanmar und geben uns hin, den Eindrücken, die uns überwältigen und die uns im Moment das bisher Gesehene vergessen lassen. |
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