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ASIEN


THAILAND

BANGKOK

30.12.2013 kaltes Hamburg, ich will aber fünf Wochen in die Sonne, das motiviert. Der Flieger bringt mich erst nach Düsseldorf, dort habe ich 10h auf den Anschlussflug zu warten. Eine alte Freundin aus Köln kommt vorbei und so vergeht die Zeit eigentlich viel zu schnell. Landung in Abu Dhabi, mit 5h Verspätung. Treffe auf Thomas, einen Polen, in Danzig geboren. Hat nach seiner Zeit bei der Armee, in London eine Firma für Personenschutz gegründet. Er beschützt also Promis oder Leute die sich für wichtig halten. Sein Schädel ist kahl geschoren, sein Körper übersät mit Tattoos. In seinem kargen Gesicht liegen die Augen tief in den Höhlen, er sieht gefährlich aus.

Zusammen heizen wir der Fluggesellschaft ordentlich ein, wollten doch pünktlich zur Silvesterparty in Bangkok sein. Schadensersatz ist fällig, in gewaltiger Höhe! Bekommen zwei Stempel auf unsere Tickets, für ein Getränk und ein Stück Pizza. Thomas flippt aus, nimmt der Krawatte den Stempel weg und ballert wie ein Postangestellter mit dem Teil unsere Tickets voll. Irish Pub? Oh yes! Nach ein paar Stunden torkeln wir in das bereitgestellte Fluggerät und nicht viel später dröhnt es aus den Boxen: „5...4...3...2...1...olé, olé...happy new year!“ Drauf geschissen, wir sind gerade mal über Myanmar.

01:00Uhr morgens, Landung in Bangkok, wo bleibt mein Rucksack? Tasche mit Tauchequipment ist da aber wo ist meine Kleidung? Stehe als letzter alleine vor dem leeren Band und komme mir etwas blöde vor. Frage eine adrette Flughafenangestellte, ob sie ihn gesehen hat. Sie telefoniert, er ist in Hamburg und kommt in zwei Tagen nach! In Hamburg? Soll ich nun im Tauchanzug durch Bangkok laufen? Sie können ihren Rucksack hier in zwei Tagen abholen. Abholen? Den bringt ihr mir ja wohl vorbei!? OK, in welchem Hotel kommen Sie denn unter? Hotel? Ich habe keins! Dann rufen Sie mich an, wenn Sie eins haben, hier ist meine Nummer.

Die Tauchtasche lasse ich bei der Gepäckaufbewahrung des Flughafens, will erst einmal in den Norden reisen und dann ans Meer. Laufe in den Keller des Flughafens, um mit der Bahn in die Stadt zu fahren. Fährt in 4h wieder, super!



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THAILAND

LAOS

THAILAND II

RUSSLAND

ISRAEL

THAILAND III


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PHILIPPINEN


MALAYSIA


BRUNEI

MALAYSIA II

INDONESIEN


SINGAPUR

RUSSLAND II

ASIEN








Setze mich mit meinem Handgepäck und zwei halben Litern draussen auf eine Bank. Vorm Taxistand geschätzte 500Leute. Ein Paar sitzt mir gegenüber, öffnet auch gerade die zweite Dose. Karin und Thomas aus Österreich. Waren auch in der verspäteten Maschine. Trinken noch 1h gemeinsam weiter, bis der Bordstein vor den gelben Autos zu sehen ist. Sie wollen zur Khao San Road, fahre aus Kostengründen einfach mit.

Ihr Hotel hat auch noch ein Zimmer für mich, was für ein Glück, die Party kann beginnen. Wir bringen nur die Klamotten auf die Bude (ich mein Handgepäck). Stürzen über die Strasse, in die erste Kneipe, die Stimmung ist noch gut. Höre auf einmal laut meinen Namen brüllen und zucke zusammen. Wen sehen meine vom Alkohol getrübten Augen da, Thomas den alten Polen! Mind. 6.000.000Menschen leben in dieser Stadt. Dazu kommen noch die Besucher und ausgerechnet in diese Kneipe müssen wir beide stolpern. Auch ein anderer Pole ist dort und zusammen mit Karin und ihren Thomas feiern wir die New Year's Day Party. Gehen mittags schlafen und starten am Abend erneut.







02.01.2014 laufe durch die Strassen, die Demonstration hat für 3Tage Pause, langweilig, ich habe Kopfschmerzen. Kämpfe mich zurück zum Hotel, bis auf das Dach, dort ist der Pool. Schockt auch nicht, gehe wieder schlafen, am Abend dann feiern.





03.01.2014 Sitze morgens vor einem Lokal. Mein Kopf ist schwer und hängt tief, ich muss hier weg! Es gibt noch kein Frühstück, nur eine Ratte läuft aufgescheucht von den Strassenkehrern über die Spur, mir genau vor die Beine. Was soll das? Ich sitze hier ganz allein und sie findet keinen anderen Weg!? Meine Laune ist mies. Die letzten Leichen werden in ihr Hotel getragen. LKW spülen den Dreck vom Asphalt. Ein fader Geruch von Alkohol, Nikotin, Müll und Urin, weht mir in die Nase. Noch immer kein Frühstück! Es ist schrill, bunt und laut, vor allem laut. Breakdancer hampeln auf der gespülten Strasse. Fußmassagen für gequälte Touristen, Shops verkaufen alles zum Überleben aber noch kein Frühstück.

Mein Rucksack ist angekommen, hatte zu viele Feuerzeuge dabei, die gefährden die Flugsicherheit, alles klar! Laufe in die Stadt, will mit den Demonstranten sprechen, ist alles abgeriegelt. Werde durchsucht und darf auf eigenem Risiko rein. Sie schlafen in Zelten oder unter Plastikfolien. Sieht aus wie auf einem Festivalgelände, mitten in der Stadt.

Bekomme zu hören, dass die meisten nicht für sich selbst, sondern für ihre Chefs demonstrieren, die sonst mit Entlassung gedroht haben. Sie wären stolz auf ihren Premierminister, der endlich allen Kredite für Autos, Häuser oder Geschäftsgründung ermöglicht hat. Der upper-class passt das aber wohl gar nicht und so sollten lieber wieder die Roten statt der Gelben an die Macht oder umgedreht. Zur Demonstration gezwungen, wie verrückt, ich haue ab.

Hole meinen Rucksack, darf nicht länger bleiben, der Khao San Road ist nicht einfach zu entkommen. Ich schleiche mich still davon. Stehe mit einer Karte in der Hand am Strassenrand und werde angesprochen. Das National Museum, der Markt auf dem Fluss... alles geschlossen, da jetzt 3Tage lang Neujahrsfeier ist. Er, ein ca. 30jähriger Thai, ruft mir ein TukTuk. Ein staatliches, eins mit Fähnchen oben drauf. Kostet nur 40,-Baht (1,-€) für 3h Fahrt. Der Thai erklärt dem Fahrer, was er zu tun hat. Wir fahren durch die Stadt und er bringt mich zu den bedeutendsten Tempeln des Königs, die nur an diesen 3Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Lucky Tempel, Wat Indrawihan...












KANCHANABURI


Fahre danach mit einem Taxi nach Kanchanaburi. Zwei Stunden lang höre ich: „Thailand only und bumbum“ von Tom. Er ist ca. 50Jahre alt und seit 10Jahren verheiratet. Kinder hat er aber keine. Sein roter Toyota ruckelt verdächtig beim Bremsen, es fehlen die Belege aber Tom meint: „Thailand only“. Auf dem Armaturenbrett liegt seine Lizenz, ich lese: „Mr. Pornpeth“ was das viele Bumbum-Gerede erklären könnte. Ich hole uns etwas zu trinken, Tom kippt Wasser auf den überhitzten Kühler, sein Freund hätte ihm aber versichert, dass mit seinem Wagen alles in Ordnung wäre: „Thailand only“.

Mit Zuckerrohr überladene LKW kündigen an, dass es ländlicher wird. Berge tauchen auf und die Thais machen aus 3 Spuren 4. Die Ampel ist rot, es fahren noch zehn weitere Fahrzeuge rüber, wir auch „Thailand only“. Tom bekommt die Karre aber wirklich immer noch rechtzeitig zum Stehen, auch wenn die Vorderachse rauszubrechen droht. Über staubige Pisten erreichen wir so den River Kwae.




Ich miete mich auf einem Hausboot ein. Klingt toll aber nur eiskaltes Wasser und kein Handtuch. Ich trockne mich mit der Bettwäsche ab, die Bude ist dreckig, suche Bier. Werde geweckt von dem Geschrei des Urwalds. Schaue auf den mit Nebel bedeckten River. Die Nacht war kalt, gehe spazieren. Von einer alten Hängebrücke aus schaue ich den Speedbooten zu, wie sie den Fluss in zwei Hälften teilen. Die Sonne blinzelt durch das Geäst, der Dschungel verstummt zunehmend. Einsamkeit kann so herrlich sein.






Mache mich auf zum Hellfire Pass. Er endet für Touristen ohne Führer bereits nach 1.100m, worauf deutlich anhand von Schildern hingewiesen wird. Nach ungefähr 4km kann ich von der ehemaligen Bahnlinie nicht mehr viel erkennen, nach ca. 8km kehre ich um. Muss mich beeilen, ein Pickup wartet auf mich. Habe die Schilder wieder erreicht, bin klitschnass, die Sonne brennt, der Weg war anstrengend. Treffe wieder auf Touris, haben die 1.100m-Marke schon erreicht. Hier endet der nicht beschwerliche Weg. Nichts lässt er fühlen oder erahnen, von den tausend armen Geschöpfen, die hier qualvoll ihr Leben liessen.

Ein schöner Spaziergang im Sonnenschein, mit herrlicher Aussicht, ich könnte kotzen. Ein vielleicht 20jähriges Mädchen (eine Japanerin?) kommt mir barfuß entgegen. Geschminkt aus ihrem Urlaubsressort, wie fast alle in bester Kleidung, um das Touristenhighlight zu sehen. In ihrer Hand über die Schulter baumeln ihre Highheels. Was wollen diese Menschen hier?

Um nur annähernd begreifen zu können welch Hölle diese armen Teufel damals durchmachen mussten, bis sie elendig verreckten, müsste es schütten wie aus Eimern und gleichzeitig die Sonne einem dabei die Haut verbrennen. Ausser dem Rascheln der Blätter kein Geräusch. Eine seltsame Ruhe, alles scheint gestorben an diesem Ort, alles tot. Touristen stehen da und fotografieren sich gegenseitig, für was, für wen? Sie machen diesen Ort lächerlich, ich schäme mich für sie.










Keine Achtung vor dem Leben, nichts dazu gelernt. Schauen sich Bergvölker an wie die Affen im Zoo. Ja im Zoo, wie auch Tiger, Elefanten, Krokodile, Schlangen... zur Schau gestellt, für das übelste Wesen. Der Pickup hält, wo Busse weise das zahlende Volk angekarrt wird. Für das Beweisfoto des Thailand-Urlaubs, an einem Tigertempel. Ich lehne dankend ab und warte draussen.

Frage mich, ob diese Tierquälerei der Ausrottung wirklich vor zu ziehen ist. Michael läuft mir über den Weg, 22, aus Kolumbien. Auch er will keine Grosskatze sehen, die so unnatürlich, wie unter Drogen oder genau so, dem Volk als Streicheltier vorgeführt wird. Michaels Eltern haben eine Farm und sein Vater exportiert erfolgreich Kartoffeln, Tomaten sowie anderes Gemüse. Auch jede Menge Pferde, zählen zu ihrem Habe.

Nachdem er um sein Englisch zu verbessern einige Monate in LA und Sydney war, macht er nun noch abschließend Urlaub in Thailand. Wir verbringen ein paar Tage zusammen, fahren zur Bridge from the River of Kwae. Schaukeln mit einer alten historischen Bahn über diese und hängen auf dem Hausboot rum. Ob ich ein Nazi wäre, fragt er mich. Ich muss lachen, gerade ich! Er hätte schon einiges über diese im TV gesehen und meine Haare wären ja auch so kurz.

Bis spät in die Nacht sitzen wir beim Bier auf dem Boot und sprechen über die Probleme in unseren Ländern. Kolumbien wäre heute „fast“ sicher, es sehe schon lange nicht mehr so aus, wie noch vor 20Jahren. Durch die Zusammenarbeit mit den Amis, wurde den Drogenkartellen das Leben schwer gemacht. Irgendwie will ich ihm das aber nicht glauben und so lädt er mich zu sich und seiner Familie ein, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.






AMPHOE SI SAWAT


Ungefähr 4km geht es steil bergauf, bis zu Level 7. Dann kann man den Wasserfall von Erawan von oben sehen und auch hier bietet sich mir ein Schauspiel, wie Highheels Level 2 erreichen wollen. Erst dort können die geschundenen Füsse dann in einem Becken gekühlt werden. Bei Level 5 wird gerade ein Musikvideo gedreht und ich sehe eine Schönheit halb erfroren im Wasser sitzen. Da das Equipment den Weg versperrt, geht es nur noch durch den Dschungel weiter, sodass ich ab Level 6 schon fast alleine bin. Die Vögel kreischen wie wild oder lachen sich kaputt, über den durchgeschwitzten Idioten. Scheiss drauf, Level 7 ist das Ziel.







AYUTTHAYA


Zurück nach Bangkok und per Kleinbus zu der ca. 80km entfernten Stadt Ayutthaya. In einem Hostel bekomme ich ein Zimmer mit drei Betten zugewiesen und spring schnell unter die Dusche, um danach noch ein Internetcafé aufzusuchen. Es klopft, ich öffne mit Handtuch um der Taille die Tür. Sie entschuldigt sich für die peinliche Situation, ich bekomme ein Zimmer mit nur einem aber immerhin noch Doppelbett.

20:00Uhr, ich kann eine ganze Wohnungseinrichtung kaufen, mich neu einkleiden und natürlich auch essen gehen, komme aber nicht ins Internet. There is closed! Ich schlender durch die Strassen, zusammen mit vielen Hunden, es werden immer mehr. Auch ich, ein streunender Köter, will dazu gehören, die frische Abendluft geniessen aber der Boss knurrt mich an, soll verschwinden oder was zum Fressen geben, ich ziehe mich zurück, er bleibt der Boss.

07:00Uhr, ein neuer Tag, ein neuer Versuch. Auf der Strasse der erste Unfall. Kinder auf dem Weg zur Schule, Garküchen mit ihrem Aufbau beschäftigt. Bestelle einen Americano-Kaffee (hot) und bekomme noch gratis einen Tee dazu, auch beim zweiten. Wahrscheinlich falls der Kaffee nicht schmeckt oder so? Die drei Söhne der Dame müssen antreten und mich begrüßen, als der Schulbus kommt, auch wieder verabschieden. Ein tolles Land! Schenke ihnen ein paar Schreiber und winke ihnen nach. Der Winter ist heiß in Ayutthaya, sehr heiß. Lasse mich nach ein paar Kilometern zu Fuß gern von einem TukTuk mitnehmen.

War schon beim „Wat Maha That“ und auch bei der großen liegenden Buddhafigur "Wat Lokayasutharam". Hab sogar Blattgold gekauft und angebracht, so dass ich mich zukünftig um Geld kein Sorgen mehr machen brauch, sie hat es mir versprochen. Eine todsichere Sache sei das!

Sage dem Fahrer er soll mir sein Thailand zeigen, das nicht auf seiner Karte ist und er versteht. Wir fahren in den ärmsten Teil der Stadt, in das muslimische Viertel. Trinke später noch einmal Kaffee mit Tee, die Jungs kommen aus der Schule.









CHIANG MAI


19:30Uhr auf einem Pickup zur railway station, der Bahnhof voll Backpacker, bin erfreut das so viele wegen der Natur nach Thailand kommen.





Mit dem Nighttrain nach Chiang Mai. Will auf dem Klo heimlich eine rauchen, das steht aber unter Wasser? Finde den Zugbegleiter und frage ob dies auch irgendwo legal möglich wäre, er schaut mich fragend an und reisst bei voller Fahrt die Tür auf, was stelle ich nur für blöde Fragen!?





Vorbei an Reisfelder und Plantagen, Städten und Dörfer 08:30Uhr Ankunft im kühlen Chiang Mai. Tau liegt auf den Blättern aber die Sonne ist dabei ihn zu trocknen. Wildes treiben auf dem Bahnhof, alle werden abgeholt und zu ihren Hostels gebracht. Ich fahre einfach irgendwo mit und komme im B.M.P. unter. Das Zimmer ist nichts für schwache Nerven. Bettwäsche und Handtuch eigentlich nicht zu benutzen aber es gibt einen Pool.





Endschliesse mich eine Tour mit einem Crossbuggy zu machen. Werde nur gefragt, ob ich zuvor so etwas schon einmal gemacht hätte und sage nein, alles fängt an zu lachen. 100,-€ für die Fahrt, 100,-€ Versicherung. Bringe ich die Karre heile zurück, bekomme ich das Geld für die Versicherung wieder. Ist gebongt!

Ziehe einen Overall an, Mundschutzmaske und einen Helm und gehe mit einem zu den Buggys. Er fährt vor, ich soll folgen. OK, so weit kein Thema, wo ist die Strecke? In den Bergen! Gurte um und los, ziemlich komisch mit dem Lenkrad auf der rechten Seite. Nach einen Führerschein hat keiner gefragt, nicht einmal ob ich überhaupt Auto fahren könnte „Thailand only“ aber was macht er denn da? Der Fährt ja auf die Strasse, ach du Sch...

Wir brettern ca. 10km durch die Ortschaft, wenn ich nur einwenig zuviel Gas gebe, heben die Vorderräder ab, ein Geschoss, eine Waffe aber geiler Sound. Über eine staubige Piste ab in den Dschungel, klappt doch super, macht Spass, ja sag mal geht’s noch? Er beschleunigt, ich sehe nur noch Staub und einen Buggy fliegen.

Wie soll ich das beschreiben, mind. 25% Steigung, der Weg schmaler als der Buggy, links der Abhang und ein paar Bäume, rechts nur Bäume. Im Weg bis zu 80cm tiefe Fahrrinnen, Gruben, Steine, Äste... darum der Speed, nur die Flugkraft bringt es. Nur kurz den Fuß vom Gas und man stürzt nach hinten runter, die Karre fliegt von links nach rechts, überschlägt sich ein paar mal fast, knallt hier und da zum Glück noch links an einen Baum und verhindert den Absturz in die Tiefe. Bekomme Angst, kann aber nicht halten, der Hang ist viel zu steil. Ich sterbe Tode, alles an Adrenalin ist schon ausgeschüttet, der Overall nass, als wäre ich ins Wasser gefallen. Die Fahrt will nicht enden, ich könnte heulen, was für dämliche Idee.

Ewigkeiten später können wir auf dem Gipfel halten, ich zitter am ganzen Körper, kann nicht sprechen. Ob ich einen Fotoapparat dabei hätte, dann würde er ein schönes Bild von mir mit der tollen Aussicht machen. Du Idiot, wie weit ist es noch? Wo geht es weiter? Ab hier nur noch mit einem Crossbike. Ja und wo fahren wir dann lang? The same way! What there down? Yes! Hölle, mein Gehirn auf Sparflamme, kein Gefühl mehr. Zu wenig Gas rutscht die Kiste unkontrollierbar den Hang runter und lässt sich auch nicht mehr stoppen. Zu viel Gas, kaum noch Bodenkontakt, also der gleiche Effekt.

Was denken die sich eigentlich, dass ich mir Sorgen um meine 100,-€ mache? Das kann doch nur ein Witz sein, wenn ich den Abhang runter segle, brauche ich kein Geld mehr! Sonst keine Erinnerung mehr aber ich lebe noch und bekam auch mein Geld zurück. Eines der dümmsten Aktionen meines Lebens. OK, es gab schon viele aber nur wenige haben es gefährdet.





Liege auf dem Bett und höre Geräusche aus dem Nebenzimmer die man nicht hören will, wenn man alleine ist. Es ist 01:00Uhr oder so, ich gehe nach draussen, laufe durch das Armenviertel. Höre Musik und finde bald eine beleuchtete Bretterbude aus der sie kommt. Ein paar Thais sind am trinken, frage ob ich was haben kann, natürlich.

Etwas später kommt ein blonder Typ angetorkelt, Andreas will aber Andy genannt werden, weil die Thais ihn immer Andrea nennen. Er stammt aus Chemnitz, wohnt seit 4Jahren hier, war vorher 6Jahre in Österreich. Seine Thai hat ihn abgezockt, jetzt lebt er allein von wenig Invalidenrente in einer kleinen Bude.

Andy ist ca. 50, scheint ein kleines Alkoholproblem zu haben und will mir unbedingt noch einen coolen Discoschuppen zeigen, er weiß das ich zahlen kann und holt seine Mofa. Nach 100m liegen wir lang, soll ich nicht besser fahren? Nein! Es ist 03:00Uhr, Andy ruft einen TukTuk-Fahrer an. Seinen TukTuk-Fahrer! Der kommt mit dem Schlafanzug unter der Hose und Jacke, wir ziehen durch die Nacht, es endet mit einer Schlägerei, mit ein paar betrunkenen Touris. Komme noch ganz gut davon!



LAMPANG


08.01.2014 verschlafen, breakfast eh not including, werde aber für 80,-Baht satt. Kaufe mir ein Taxi, fahren zum Elefanten-Hospital, das wo die Tiere mit dem Rüssel Bilder malen. Einmalig auf der Welt, vom König finanziert. Die Anlage ist wirklich gut aber ob die Show unbedingt sein muss?






Der Fahrer faltet bei jedem Tempel der auf unserem Weg liegt die Hände und verbeugt sich dabei, er hat oft die Gelegenheit dazu. Die Strasse sei erst 6Jahre alt, die Hubschrauber der Armee aber schon 50, deswegen stürzen sie auch ständig ab. Die Leute in den Bergen machen mehr Kinder und die riesigen Teebäume hat der König unter Naturschutz gestellt, erfahre ich von ihm.




CHIANG DAO


In der Nähe zu Myanmar nun mehr Soldaten. Das Koks muss sicher über die Grenze und durch Thailand gebracht werden, bevor es per Schiff nach Russland geht. Amerika sorgt für gute Bezahlung der Politiker und der Offiziere. Ich verschütte meinen Kaffee an der Tanke, mit dem zweiten klappt es besser. Seine Hundewelpen hat der Fahrer in eine Box getan und vor einem Tempel abgestellt. Die Mönche haben mehr Geld und kümmern sich schon aus Nächstenliebe darum, erzählt er mir. Ich besichtige die Chiang Dao Cave.        

    






Die Motorwarnanzeige leuchtet zwar die ganze Zeit aber die Bremsen funktionieren, an seinem schwarzen Hyundai. Auch er berichtet, dass sie dank des Premierministers, nur 10% für ein neues Fahrzeug anzahlen müssen und den Rest, in 84Monatsraten abstottern können. Wir kommen an dem zweitgrößten (!) Einkaufszentrum von Chiang Mai vorbei, was zwei Monate zuvor eröffnet wurde. Es stellt 4.000Parkplätze zur Verfügung, dementsprechend ist auch dessen Größe!


PAI


09.01.2014 „Shoot nothing but pictures, kill nothing but time, leave nothing but footprints.“ So steht es an der Wand, im kleinen Hostel, beim ersten Kaffee am Morgen. Ich will mich daran halten! 10:30Uhr geht mein Bus nach Pai. Hatte gestern den Taxifahrer gebeten mich abzuholen, er wusste aber noch nicht, ob er es schaffen würde. Ein Kumpel von ihm steht mit TukTuk und seiner Visitenkarte da, er bringt mich zum Busbahnhof „Thailand only“. Fahren an Chinatown vorbei, wo die Leute aus den Bergen ihre Waren anbieten. Ein Meer aus Blumen, wunderschön!

Für 150,-Baht pro Person schlängelt sich der Kleinbus No. 3/1 ein paar Stunden durch die Berge. Treffe in Pai auf viele Touristen und auf diejenigen, die einfach nur irgendwann hier hängengeblieben sind. Eine Stunde später habe ich ein Zimmer und ein fahrbares Gerät unterm Hintern. Ich erkunde die Gegend.












Abends lande ich dann in einer Punk-Kneipe. Der Inhaber, ein Thai, war 2,5Monate einen Freund in Berlin besuchen und hat sich in die Szene samt Musik verliebt. Fuck off Ordnungsamt!







MAE HONG SON


Auf dem Gerät jage ich durch die Berge, weiter nördl. zu der Tham Nam Lod (Lot). Autos kommen mir entgegen wo sie nicht sein sollten, auf meiner Spur. Das Benzin reicht gerade so bis zur nächsten Säule, hab zuvor mit Händen und Füßen versucht den Leuten eine Tankstelle zu erklären. Die Cave ist kaum zu finden. Der Weg dorthin ist schmal und führt durch kleine Dörfer aber es lohnt sich. Ist die größte Höhle, die ich je gesehen habe. Meine Kamera aber viel zu schwach, um das Dunkel der einzelnen Bereiche auszuleuchten. Nur in kleinen Gängen war dies möglich.










70km zurück nach Pai und von dort aus wieder per Kleinbus nach Chiang Mai. Ein TukTuk-Fahrer bringt mich mit seiner Freundin zum Hostel. Normalerweise fährt das Ding sein Vater aber nachts übernimmt er die Schicht, darum ist auch seine Freundin mit dabei.





CHIANG RAI



11.01.2014 frühstücke um 12:30Uhr und verbringe den Tag am Pool, bevor ich die letzte Nacht in dreckiger Bettwäsche verbringe. Um 10:00Uhr am Morgen geht es dann nach Chiang Khong, an die Grenze zu Laos. Sitze 6h auf heissen Polstern aber die Truppe im Kleinbus ist gut. Beate und Stefan (28 und 33) sind das erste Mal aus Europa raus und reisen nun 3Monate durch SOA. Ich mag die beiden sofort, freue mich so sehr für sie. Wir halten in Chiang Rai, um noch den weißen Tempel zu besichtigen.



CHIANG KHONG


12.01.2014 in Chiang Khong angekommen, trauen wir unseren Augen nicht. Wir steigen aus und stehen vorm Hostel und es sieht aus wie auf einem Gefängnishof. Eigentlich wollte ich eh nicht dort hin aber als ich an der Grenze mit anderen den Bus verlassen wollte teilte man mir mit, dass ein Zimmer für mich reserviert wäre. Hä? Ick hab doch ja nischt jebucht! Dann hätte ich halt eins umsonst und wollte dies nun auch in Anspruch nehmen aber doch keine Gefängniszelle!?





Schnell ein Ticket für ein Speedboat gekauft, morgen bin ich in 7h in Laos! Beate und Stefan wurde das Gefängnis am Fluss empfohlen und hatten gleich zwei Nächte gebucht, was sie nun auch schnell wieder rückgängig machten. Überall Kameras, die Bäder nicht zu benutzen und kein Fluss in weiter Sicht.





Wir laufen durch die Nacht wollen sehen, was die Stadt zu bieten hat. Nichts! Holen reichlich Alkohol und feiern in meinen Geburtstag rein. Es wird schon hell, wir schmeißen uns noch in Klamotten ein paar Stunden auf die dreckigen Matratzen.

Morgens gibt’s eine Lunchbox mit, sie endet als Fischfutter, ist ungenießbar. Erfahre auch das es heute zu meinem Geburtstag kein Speedboat gibt. Herzlichen Glückwunsch, ihr spinnt wohl? Ich habe doch dafür bezahlt! „No speedboat today“ und höre auf zu nerven! Beate und Stefan sind am lachen, sie werden mich einfach nicht los. OK, dann eben statt 7h zwei Tage lang mit euch auf einem Slowboat.

Die Visa-Abfertigung dauert. Wir kaufen uns unterdessen Bärchenkissen für 1,25€ das Stück. Die Holzbänke auf den Booten sollen nach ein paar Stunden zur Qual werden und wir zwei Tage damit unterwegs sein. Die Pässe werden ausgeteilt und viele Nationalitäten gerufen. Schleppen unsere Rucksäcke auf das Boot, nach hinten in den Laderaum.




Der Kahn hat noble Wohlfühlsitze, wofür haben die uns die blöden Kissen verkauft!? Wir fangen an Witze über uns dummen Touris zu machen. Wie schön könnte die Welt doch ohne uns sein! Mit Stefan pinkle ich mir fast vor lachen in die Hose. Wir stellen fest, dass wir steinreich werden. Uns kam die großartige Idee, einen „Mc Drive“ über den Mekong zu bauen und den Touris auf den Booten dann Mc Fischis, Mc Grätis, sowie Mc Schuppis zu verkaufen. Wer ein Menü bestellt, bekommt gratis noch ein Bärchenkissen mit dazu.



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