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Mammut fühlte sich bei einer Geschwindigkeit von 70km/h am wohlsten, sehr zum Ärger der Trucker hinter uns, die lange auf eine Gelegenheit zum Überholen warten mussten. Sind wir in Deutschland noch vor ihnen hergezockelt, so hopsten wir nun voran. Die tschechischen Straßen forderten noch viel sozialistisches Verständnis. Mammuts Temperatur stieg gleich um 20°C. Aber links und rechts der Strasse ragte nun Leuchtreklame hoch in den Himmel und zeigte die Veränderung und das einheitliche Bild der westlichen Welt. Der neue Fernseher wollte aber gut verpackt sein, um heile daheim zu landen. Die Plattenbauten waren geblieben, wurden nur farbig angestrichen, so sollte wohl auch hier eine Verbesserung ersichtlich sein.

Bevor wir in Prag rein-hopsten, legten wir noch in Usti einen kleinen Zwischenstop ein, um ein Foto zu machen, dass ich vor Jahren schon einmal auf Diafilm aufgenommen hatte. Plötzlich rumpelte und polterte es und endete mit einem lauten Knall. Was war passiert? Wir hielten an der gleichen Stelle wie früher, vergessen hatte ich aber längst die tiefen Löcher auf der Einfahrt, die es unter Garantie schon damals gab.








Das Foto welches:





Irgendwann wurde anhand von Schildern deutlich auf die Mautpflicht hingewiesen aber die LKW-Einfahrt kam für mich zu schnell, so dass ich an ihr mit Mammut vorbei hopste. An der nächsten Tankstelle machte ich den Tankwart auf mein Problem aufmerksam, der daraufhin irgendetwas von Policia erzählte, den Zeigefinger hob und damit in der Luft Kreisbewegungen machte. Ich fuhr die nächste Abfahrt runter und sofort wieder zurück. Siehe da: genau auf der Höhe der Mautstelle hatten sie für Deppen wie mich, eine Abfahrt mit Unterführung eingerichtet und so kam ich ohne große Umwege doch noch zur LKW-Einfahrt und reihte mich in die Schlange der Leute ein.

Es dauerte lange, bis ich vor der Dame am Schalter stand und sie mir dann mitteilte, dass mein Fahrzeug über 3,5to wog und ich eine „Box“ benötigte, die ich am Schalter nebenan bekommen sollte. Nun stand ich in der Schlange der Trucker und fühlte mich schon etwas größer. Ich füllte ein Formular aus, konnte aber keine Angabe zur Abgasnorm machen aber die Dame fragte mich auch nicht mehr danach. Für 127,-€ war ich nun stolzer Besitzer einer Box und klebte diese fachgerecht an die  Windschutzscheibe.




Welt ich komme, dachte ich bei mir aber Mammut sah das anders! Der Motor lief aber die Handbremse löste sich nicht mehr. OK, ich krauchte unters Fahrzeug und suchte nach der Leckasche. Nirgends zischte es, von den Abgasen leicht benebelt und vergiftet kroch ich wieder hervor und holte einen Hammer raus. Ich haute überall gegen, was irgendwie nach Luftleitung aussah aber leider blieb auch das ohne Erfolg.

Der Parkplatz leerte sich schon, als ich im Fahrerhaus saß und überlegte was zu tun sei. „Nein Tino!“,  keine 350,- bis 450,-€ mehr, das Problem löst Du jetzt allein, dachte ich so bei mir. Und so fing ich an im Fahrerhaus den Hebel von der Handbremse auseinander zu nehmen und siehe da: mit dem Daumen einen Bolzen zurück geschoben und die Handbremse löste sich. Nun hatte Mammut zwar keine Handbremse mehr, konnte sich aber auch nicht mehr stur stellen!

Wir fuhren (hopsten) weiter, als die Box zu piepen anfing. Aus der Beschreibung entnahm ich, dass bei einmal piepen noch alles in Ordnung wäre aber wenn es schon zweimal piept, schleunigst nachgezahlt werden sollte, denn wenn es dreimal piept, wurde die Maut nicht bezahlt. Erschreckte ich mich am Anfang noch davon, gehörte das Piepen schnell dazu.

Ein Tankwart rechnete mir ein paar Kilometer weiter den Dieselpreis in EURO um und sah in meinen Augen, dass ich mich über seinen Preis von 1,56€/L nicht besonders freute. Ohne zu tanken fuhren wir weiter über Prag nach Brno und verbrachten dort die Nacht.

Am nächsten Morgen, wollte Mammut erst gar nicht mehr anspringen. Es war der 24.07.2014 und es ging mir schon langsam an die Substanz ohne zu wissen, was noch alles kommen würde. Ein Blick ins Sichtglas machte schnell deutlich, dass es Mammut an Sprit fehlte und so öffnete ich den zweiten Tank und bediente die Handdieselpumpe, um die Luft aus der Leitung zu pressen. Zur Erklärung, Mammut hat links und rechts  zwei gleich grosse Tanks, die sich einzeln über Kugelhähne für Vor- und Rücklauf anwählen lassen. Mammut sprang an und ich schloss den zweiten Tank wieder, da er eigentlich fast leer war und wir fuhren los.

Aber nicht sehr weit, denn bald standen wir im Stau und Mammut ging plötzlich die Luft aus. Zum Glück war dort Gefälle und so konnten wir uns noch gerade so auf die Standspur der Autobahn retten. Der erneute Blick in das Sichtglas machte klar: Luft in der Dieselleitung. Dank dem Stau krochen die Fahrzeuge hier ja nur an uns vorbei und die Gefahr überfahren zu werden, war sehr gering. Ich hätte wohl eher überrollt werden können und so wagte ich mich an die Reparatur.

Mit einem 10er-Maulschlüssel hantierte ich vorbei am heißen Motor mit meinem Arm in Richtung Dieselfilter um die Ventile zu öffnen. Presste mit der Handpumpe die Luft aus der Leitung und da ich zu faul war die Kabine anzukippen, floss nun auch noch zur Krönung, jede Menge Diesel den Arm herunter, kühlte so aber wenigstens die leicht verbrühte Haut.

Mammut sprang wieder an und nun wußte ich, er wollte das beide Tanks offen bleiben und nur durch den Rücklauf geregelt werden. Vielleicht treffe ich ja auch mal jemanden, der mir das noch erklären kann. Aber ich traute nun Mammut nicht mehr und blieb mit ihm, mit laufendem Motor auf der Standspur stehen. 200m vor uns wurde die Bahn einspurig und ich wollte nicht hunderten Menschen den Tag versauen, weil Mammut sich es doch wieder anders überlegt hatte.

So standen wir noch eine ganze Weile an der Seite, als ein freundlicher Herr vom Pannenservice an die Tür klopfte und seine Hilfe anbot. Mit geschwellter Brust und einem Lächeln im Gesicht sagte ich zu ihm: „Thank you very much but I'm finish!“ und traute mich wieder auf die Bahn zurück. An der nächsten Tankstelle bekam Mammut dann 100Liter Futter von mir, für 1,44€/L.

Wir fuhren weiter und die Box fing schon verdächtig oft an, zweimal zu piepsen. Zum Glück konnte ich ihr das dann aber an der nächsten Raststätte für 25,-€ wieder abgewöhnen. Trennen mussten wir uns dann an der Grenze zur Slowakei, wo mir die Dame 102,-€ zurück gab und uns die Fahrt durch die Tschechische Republik so glatte 50,-€ an Maut gekostet hat.

Doch nun ging es ja in die Slowakei und der Beamte hinter diesem Tresen fragte mich wieder nach der Abgasnorm und ich gab ihm zu verstehen, dass Mammut ein Oldtimer ist und wahrscheinlich gar keiner Abgasnorm unterliegt!? „Than i'ts zero!“ antwortete er. Ich hatte keine Ahnung, ob das nun gut oder schlecht, sowie richtig oder falsch war aber für zwei Fünfziger bekam ich nun von ihm eine neue und viel größere Box, die aber nicht piepen konnte.












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