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IRAN II

ZAHEDAN - BAM - JIROFT

19.03.2015 das Chaos begann. Die Freude über die unkomplizierte Ausreise von Pakistan, machten die Herren auf der anderen Seite schnell wieder dahin. Hier klappte gar nichts mehr! Keiner wußte so richtig was zu tun war, die Pässe wurden einbehalten, die Carnet des Passages durch viele Hände gereicht. Man schickte uns von hier nach dort und liess uns überall warten.

Es ist schwer wiederzugeben, es war einfach nervig und raubte Zeit. Am Ende hieß es, dass wir auch im Iran erst mit einem Geleitschutz zu reisen haben, der schon nach dem dritten Anlauf mit uns aus dem Grenzgelände herausfand (zwei Kamele auf einem Motorrad). Nun hiess es mal wieder Uhr umstellen und im Verkehr nach langer Zeit rechts einordnen. Doch nach ca. 20km war die Fahrt auch schon wieder vorbei und wir stoppten in der Wüste.





Wir sollten warten, eine Ablösung würde kommen. Ohne Waffenschutz wäre es zu gefährlich die Route zu passieren und daher für uns nicht erlaubt sie ohne Security zu befahren. Das konnte nur ein Witz sein! Nicht unweit von uns blickten wir auf die Berge
der pakistanischen Grenze und gleichzeitig auf die von Afghanistan. Ewig lange zwei Stunden standen wir dort in der Wüste und wenn es dort irgendwo ein paar Typen mit Vollbart gab, die jagt auf ein paar Ungläubige machen wollten, dann wussten sie in diesem Moment bescheid.

Im Umkreis von 10km hätte uns jeder von den Bergen aus mit einem Fernglas beobachten können, wir standen dort wie auf einem Präsentierteller. „Ey Mustafa, da kommen wieder ein paar Deppen, tank schon mal den Pickup auf und ruf Muhammad und Hussein an, es gibt was zu tun! Alles klar Ali, dann schlacht schon mal ne Ziege! Masha Allah!“ Einen dümmeren Platz hätten diese Idioten nicht wählen können und gaben der Gefahr auch noch zwei Stunden Zeit.




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Egal, alles ging gut und auch hier wechselte ständig die Eskorte. Wir brauchten ewig, kamen abends an, wo wir mittags sein wollten, in der Stadt Zahedan. Ein neuer Pickup mit Helden des Kampfes kam angedüst und es sollte noch weiter gehen, bis in die Stadt Bam. Auf keinen Fall, wir fahren nicht nachts, dass könnt ihr vergessen, bekamen sie darauf von uns zu hören. Hier seid ihr nicht sicher, kam zurück. Dann sorgt halt dafür, entgegneten wir. Es ging hin und her, eine Diskussion entfachte. Wir nahmen ihnen fast gewaltsam unsere Pässe ab und sagten zum Schluss, macht was ihr wollt, die bekommt ihr nicht wieder und wir bleiben hier!

Sie telefonierten viel und versuchten darauf mit ihren wenigen Worten Englisch eine Einigung mit uns zu finden. Sie brachten uns auf einen Hotelparkplatz, der sich gleich neben uns befand aber nur für 20,-$ pro Fahrzeug als Übernachtungsplatz dienen könnte. Abgelehnt, ihr spinnt wohl!? Weiter ging es auf ein Polizeigelände, von hohen Mauern und Stacheldraht umgeben aber dort wollte man uns nicht haben. Es machte den Anschein, dass keiner so richtig die Verantwortung für uns übernehmen wollte und sie uns lieber nach Bam abgeschoben hätten. Hier wurde dann nicht mehr diskutiert, hier wurde gebrüllt, von uns! Es war längst dunkel, wir waren fertig und noch viel schlimmer, wir hatten Hunger.

Zwar wollten sie uns auf dem Gelände nicht haben, liessen uns aber alleine auch nicht mehr herunter. Wir sollten ihnen zu einem neuen Platz folgen, was wir rigoros ablehnten. Es verging wieder über eine Stunde und keiner von ihnen sprach genügend Englisch, um uns zu verstehen. Wir gackerten wie die Hühner und schlugen dabei mit den Armen Flügelbewegungen in die Luft, was sie zwar sehr amüsant fanden aber uns noch kein Grillhähnchen einbrachte. Irgendwann drückte ich einen der Heinis ein paar Scheine in die Hand und zeigte mit dem Finger auf das Tor und er begriff. Mit zwei dicken Hähnchen und Brot kam er zurück, Wechselgeld hatten sie ihm anscheinend nicht gegeben.

Wir machten es uns bequem und holten Tisch und Stühle heraus. Auf dem Hof brüllten nun die Iraner und wir schmatzten leise an unserem Hähnchen. Ein paar Krawatten kamen auf den Hof gefahren und machten das Gefolge in grüngefleckter Kleidung zur Sau. Darauf kam ein Streitschlichter zu uns an den Tisch und versuchte zu vermitteln. Eine Frauenstimme aus seinem Mobilephone übernahm die Übersetzung der Konversation. Da könnten und dürften wir nicht bleiben, stand schon nach kurzer Zeit fest und um den Herrn mit niedrigeren Rang nicht in Verlegenheit zu bringen, brachen wir noch einmal auf und folgten den Wagen mit bunten Lichtern durch die Stadt.

War auch wieder sehr überlegt von der Security, ein paar bunte Lichter anzumachen, um uns ganz unauffällig nachts durch die Stadt zu leiten, sodass auch ja kein Krimineller uns bemerken und auf uns schießen könnte. Aus den versprochenen 3km wurden natürlich mehr als 6 und wir standen wieder vor hohen Mauern mit Stacheldraht und großem Stahltor. Hier bekam der Herr mit niedrigem Rang dann noch einmal von einem älteren richtig Feuer. Die Sache ging in die Hose, denn die wollten uns dort auch nicht beschützen und die Verantwortung übernehmen. Die Diskussion dauerte an und mir wurde es zu blöd, da ich noch mit dem halben Fahrzeug auf einer vielbefahrenen Strasse stand und es nicht weiter ging. Ich fuhr ein Stückchen die Strasse runter und parkte Mammut darauf zwischen der Fahrbahn und der hohen Mauer des Geländes der Polizei.





Etwas später kam noch einmal die Frage, ob sie uns nicht doch lieber noch nach Bam bringen sollten. Wir verbrachten aber die Nacht ganz unbewacht vor Ort, draußen direkt an der Strasse, was wir schon von Anfang an machen wollten, nur eben 5h früher. Nichts passierte und ohne nervende Waffenhalter vor uns weg, kamen wir am nächsten Tag schon doppelt so weit, bis weit hinter Bam. Es war sicher alles gut gemeint von den Iranern und auch schon zuvor von den Pakistanis aber die Organisation war von beiden Ländern die reine Katastrophe.

Wir hatten am Anfang aber noch ein anderes kleines Problem im Iran, es gab kein Diesel! Wir fingen an zu schwitzen und blickten hoffnungsvoll jedem Schild entgegen, das am Strassenrand stand. Doch statt Tankstellen bauten die Iraner lieber Moscheen an die Strasse, auf die auf den Schildern hingewiesen wurde. Vielleicht kümmert sich ja bei ihnen Allah um den Brennstoff, ich weiß es nicht! Die wenigen Zapfstellen die wir fanden, hatten das begehrte Zeug nicht zur Verfügung und vertrösteten uns jeweils auf die nächste. Mal in 80km und mal erst in 130km aber meine Anzeigen machten einen traurigen Eindruck und natürlich hatte ich den Stoff auch nicht noch zuvor teurer in Pakistan besorgt.



Endlich eine Säule in Betrieb gefunden, wollte man erst nicht mit uns teilen, da wir keine Berechtigungskarte hatten. Ein paar Trucker nutzten aber die Gelegenheit an schnelles Geld zu kommen und ließen uns auf ihrer Karte mit tanken. So bekam ich wenigstens 80Liter in die Behälter gefüllt und da ich den Trucker nicht richtig verstand, gab ich ihm statt der geforderten doppelten Summe, auch nur das was auf der Zapfsäule stand, nämlich 0,06€ für den Liter.

Erst hinter der Stadt Bam, konnte und wollte man uns geben, was wir so dringend benötigten. Zwar auch für den doppelten Preis aber natürlich hätten sie von mir aus auch gern den vierfachen verlangen können. Ich tankte über 400Liter für lächerliche 0,12€/Liter. Ob ich ohne die 80Liter zuvor es noch bis Bam geschafft hätte, ist mehr als fraglich.

Nach zwei Tagen, erreichten wir die Stadt Bandar Abbas am Persischen Golf, wo sich unsere Wege dann wieder trennten.


BANDAR ABBAS




Ich ging zu einem Bäcker um Baguettes zu kaufen. Der Verkäufer griff aber noch in weitere Fächer seiner Auslage und packte Kekse, sowie weitere Backwaren dazu, drückte mir die Tüte in die Hand und schenkte mir diese.




Im Obst- und Gemüseladen nebenan, folgte das gleiche Spiel und dies auch wieder, als ich sie ein paar Tage später noch einmal besuchte. Die Tüte am ersten Tag war voller, als die auf dem Bild! Ich blieb dort eine ganze Woche, auf einem Parkplatz direkt am Meer. Der Obsthändler sprach Englisch und half mir bei einigen Angelegenheiten.




Um von Bam nach Bandar Abbas zu kommen, sind einige Berge zu bezwingen und dabei wurde der Motor von Mammut zu heiß, viel zu heiß (wie man oben auf dem Bild mit den Armaturen auch sehen kann). Auch funktionierte die Lichtmaschine für die Servicebatterien nicht mehr, dazu drückte noch Öl aus den Zylindern heraus, die Handbremse hatte wieder ihren Geist aufgegeben und es entwich Luft aus dem Leitungssystem. Das größte Problem war aber, dass im Iran gerade alle Leute zwei Wochen frei hatten und nur wenige noch ihrer Arbeit nachgingen. Der Obstmann half und so lernte ich Hadi kennen.

Er brachte mich zu einer Werkstatt eines Freundes, der zwei neue Kohlestifte in die Lichtmaschine lötete, die aber danach immer noch kein Strom an die Servicebatterien lieferte. Schuld war der von mir zum ersten Mal in der Türkei gewechselte Keilriemen, der zwar noch immer hielt aber durch die ständige Reibung zu schmal geworden war und die untere Lichtmaschine nicht mehr richtig mitnahm..

Die obere für die Starterbatterien lief dagegen noch gut mit und daher wurden diese auch noch ausreichend geladen. Immerhin hatte der von mir gewechselte Riemen ja von der Türkei aus über den Iran, durch weitere 6 Länder bis zum Iran wieder zurück gehalten. Ersatz hatte ich dabei und so wechselten sie ihn aus und das erste Problem war für umgerechnet 12,83€ (inkl. Kohlestifte) behoben.

Für den Motor brauchten wir aber einen Spezialisten, es war ein anderer Freund von Hadi und von einem weiteren nutzten wir dessen Werkstatt. Ardalan, der Spezialist war wie ich vierzig Jahre alt und reparierte sonst Dieselmotoren von Schiffen. Sein älterer Bruder, ein KFZ-Mechaniker kam auch noch dazu und zusammen wollten sie das Problem der Hitzeentwicklung von Mammuts Motor auf den Grund gehen.

Nur passte Mammut nicht so recht auf das Gelände der KFZ-Werkstatt, da die Höhe der Überdachung nur für PKW ausgelegt war. Daran sollte es aber nicht scheitern und so machten sie diese mit einem Trennschneider kurzerhand passend.




Stundenlang wurde danach an Mammuts Motor geschraubt und auch ein neuer Luftfilter montiert. Ich fettete währenddessen die Lager ab und wechselte das Öl von den Planetengetrieben an den Hinterrädern. Zu später Stunde war das Werk vollbracht und ich fuhr wieder durch die Stadt, zurück ans Meer.

Am nächsten Tag kam Hadi dort vorbei. Dem musste ich die traurige Mitteilung machen, dass Mammut immer noch Hitzewallungen hatte. Das rief wieder Ardalan auf den Plan, der schon nach kurzer Zeit erschien, um mich abzuholen. Diesmal fuhren wir zum Haus seines Vaters und seiner Brüder, denn einen jüngeren hatte er auch noch.

Der Ältere davon, plus Vater kamen hinzu und lauschten den Klängen, die Mammuts sechs Zylinder von sich gaben. Öl, Diesel und Luft, alles wurde überprüft, viel gefachsimpelt, diskutiert und geschraubt, bis der Vater das Problem fand. Er, ein ehemaliger Ingenieur von Yamaha-Motors, den sie gerne nach Japan geholt hätten aber mit seiner Familie lieber im Iran blieb, fand die Ursache.




Der Motor lief tadellos, nur waren die Abgasklappen halb geschlossen. Es staute sich die Hitze und Mammut konnte seine 170Ps in der iranischen Hitze nie erreichen. Die Zylinder für die Klappen der Motorbremse liessen sich auch nicht weiter verstellen, waren werkseitig einfach ungünstig montiert worden, so dass sie nie ganz geöffnet waren. Also lösten sie die Zylinder auf beiden Seiten und fixierten die Klappen im geöffneten Zustand mit Drähten.

Nun entfaltete Mammut noch nie dagewesene Kräfte und das ohne ins Schwitzen zu kommen. Am Ölverlust waren nur ein paar O-Ringe schuld, die aber in Bandar Abbas nicht passend aufzutreiben waren, was aber auch kein großes Problem darstellte. Um diese und der Reparatur der Luftleitung plus Handbremse, wollte ich mich dann in Esfahan kümmern, wo es mehr Ersatzteilhändler gab.

Das Hauptproblem war nun behoben, der Luftfilter getauscht und ich mit Mammut für schlappe 118,-€ wieder mit Volldampf unterwegs.





Doch vorerst blieb ich noch und liess mich verwöhnen. Erst essen mit Ardalan im Haus seines Vaters, mit Brüdern und ihrer Familien. Dann allein mit Ardalan im Restaurant eines seiner Freunde. An einem anderen Tag bei Hadi und seiner Frau daheim und einen weiteren bei Ardalan, samt Frau und Kindern...

Ich fuhr mit Ardalan mit, um ihn bei einer Reparatur eines Fischkutters zu beobachten und lernte zwei weitere Freunde von ihm kennen (nicht die auf dem Bild unten) die beides Kapitäne größerer Frachtschiffe waren und mit denen wir gemeinsam einige Gläser Wein leerten.

Leckerer trockner Rotwein, heimlich von Kuweit in den Iran eingeführt und zur großen Freude, bekam der Tino den Rest der 5Liter von Ardalan geschenkt.




Hier mit Hadi beim Brot holen, dem besten und originalen "Bandar Abbas-Brot"




Aber nicht nur das! Da die iranischen Simkarten nicht in Tino sein Mobilephone passen wollten, schenkte der liebe Ardalan ihm auch noch ein Phone von ihm, die Aufladung gleich mit dazu. Auch jede Menge Datteln und der Hadi stellte ihm hingegen sein Internet zur Verfügung, da in dem Internetcafé viele ausländische Seiten gesperrt waren (andere im Iran hatten dafür spezielle Software parat).

Es gefiel mir sehr in Bandar Abbas, in der Hauptstadt der Provinz Hormozgan. Die moderne Stadt hat knapp 400.000 Einwohner und ich besuchte dort noch das aus der safawidischen Zeit stammende Hamams (Badehaus), den Fischmarkt sowie das Anthropologische Museum.










Nicht genug kann ich meinen beiden Helfern danken, zu denen ich schon nach kurzer Zeit eine wunderbare Freundschaft entwickelt hatte. Wir werden uns wiedersehen, soviel ist klar, doch irgendwann musste ich ja nun mal weiterziehen und so verabschiedeten wir uns alle gemeinsam, Hadi, Ardalan, Frauen, Kinder, Familie und Freunde, auf der Junggesellenpartie von Ardalans jüngeren Bruder, der in Kürze heiraten wollte.

Links im Bild, im karierten Hemd ist Ardalan zu sehen. Mit der Flinte sein jüngerer Bruder und Bräutigam und rechts mit Sonnenbrille auf der Stirn am Filmen, sein älterer Bruder:



Seine Frau und Tochter:



Der Sohn hatte mit seinen Kumpels Besseres zu tun aber hier noch links im Bild,
der Vater und Finder von Mammuts Motor-Problem:









Ardalan gab zum Abschied noch eine Gewehrsalve auf Mammut ab und Hadi brachte mich mit seiner Frau und einer Freundin auf den richtigen Weg, raus aus der Stadt:




Noch ein paar Bilder von Bandar Abbas zum Beispiel von der lieblings Freizeitbeschäftigung der Iraner, das Picknicken! Immer und überall:



Low tide am Persischen Golf:









Hier im Hintergrund zu sehen, die Insel Qeshm:




An der Küste entlang fuhr ich weiter, zu der etwas über 900km (auf der Schnellstrasse) entfernten Stadt Bushehr. Um dem Meer aber noch etwas näher zu sein, fuhr ich teils auf Landstrassen einen etwas längeren Weg und bereute dies nicht!




Ausgetrocknete Seen, karge und felsige Landschaft, wunderschöne Küstenabschnitte und immer die Möglichkeit direkt am Meer zu übernachten:

































































Verlässt man ca. 100km vor der Stadt Delvar die Schnellstrasse Richtung Küste, hat man die Möglichkeit, zwischen dieser und der Küstenstrasse noch eine weitere Route, direkt durch ein Canyon zu nehmen. Das diese Felsschlucht oder dieses Gebiet bizarrer Felsformationen in meinem Reiseführer, der immerhin 560Seiten umfasste, nicht erwähnt wurde, fand ich ziemlich traurig. Wenn auch nur ein Stein einer alten Moschee irgendwo liegt, findet er Erwähnung aber ein so traumhaft geschaffenes Bild der Natur erschien dem Autor wohl nicht interessant genug.





Am 30.03.2015 kam ich am Abend dort an und erkundete sofort die Gegend. Es war kaum zu glauben aber ich war dort mutterseelenallein. So blieb ich gleich zwei Tage dort, liess mir die Sonne auf den Bauch scheinen (es waren jeden Tag über 30°C im Süden Persiens) und genoss die wunderbare Ruhe in dieser zauberhaften Natur.

Als ich weiter fuhr, konnte ich es abermals nicht glauben. Die Steinformationen wollten und wollten nicht enden. In einem kleinen Ort traf ich jemanden, mit dem ich mich verständigen konnte. Der Regen wäre in diesem Jahr bisher ausgeblieben, normalerweise wäre das Gebiet sonst von Wasserläufen durchzogen, sagte er und ich dachte wow, wie schön muss es dann erst sein!









Es kam ein Reporter hinzu der für die Tageszeitung ein paar Fotos machte und ein Interview mit mir führte und ein Polizist, der zur Sicherheit noch meine Personalien per Telefon überprüfen liess. Einen Touristen bekämen sie dort nur selten zu Gesicht und wenn ja, dann nicht aus dem Ausland, erzählten sie mir. Das brachte mich auf den Gedanken, dass der Autor das Gebiet vielleicht absichtlich unerwähnt liess und wahrscheinlich ist es auch besser so!






























DELVAR


Schon in der Stadt Delvar angelangt blickte ich noch einmal auf eine Formation, die vom letzten Abendlicht beleuchtet, sich am Horizont erstreckte. Ich versuchte ihr näher zu kommen, um ein paar Fotos davon zu machen, fand aber keinen Weg durch die Stadt dorthin. Ein Mann auf seinem Motorrad sah mich mit dem Fotoapparat auf einer Anhöhe stehen und wusste sofort was ich wollte. Er fuhr voran und brachte mich offroad durch das Gelände zu den Felsen.




Die Sonne war nach Ankunft fast unter aber ich kletterte noch mind. eine Stunde durch das Gestein. Nur die Greifvögel schrien anfangs am Himmel, gaben aber irgendwann nach und duldeten den Eindringling. Zwei Jugendliche kamen noch mit Moped und Gewehr des Weges, teilten ihre halbe Flasche Whisky mit mir und wieder war ich allein und blieb zwei Tage lang in paradiesischer Natur.




















Da ich auch vom Persischen Golf noch nicht genug hatte, fuhr ich noch einmal zur Küstenstrasse runter und diese dann ca. 100km in entgegengesetzter Richtung (Richtung Bandar Abbas) und natürlich auch wieder zurück. Ich besichtigte ein paar Werften oder Schiffbaufirmen und genoss die einsamen Strände, bevor ich die 270km Bergtour von Bushehr aus, zu der auf 1.540m Höhe gelegenen Stadt Shiraz zurücklegte.



























Nur etwa 10km vor Shiraz, fand ich erneut einen idyllischen und einsamen Platz in den Bergen, wo ich auch ein paar Tage Erholung in Ruhe genoss. Ungestört in Abgeschiedenheit unter der Sonne Persiens, einfach herrlich:





SHIRAZ


Erst am Dienstag, den 07.04.2015 brach ich wieder auf und legte die letzten paar Kilometer nach Shiraz (die Partnerstadt von Weimar) zurück. Dort sah ich mir die Karim Kahn Festung und die Imamzadeh Ali ebne Hamze an.










PARSA / PERSEPOLIS


So schaffte ich es noch am selben Tag, die 518 v. Chr. gegründete Repräsentationshauptstadt Parsa (Persepolis) zu besichtigen oder viel mehr das, was von ihr noch übrig war. Sie gehört zum Weltkulturerbe und wurde errichtet, um den Festlichkeiten des achämenidischen Weltreich, das von Ägypten bis zum heutigen Pakistan reichte, einen angemessenen Rahmen zu geben.










Von dort aus fuhr ich Richtung Osten zum Tashk-See. In der Stadt Arsanjan erkundigte ich mich nach dem Weg dorthin, worauf ein junger Kerl von 20Jahren zu mir in Mammut stieg und sagte, ich solle seinen Freunden folgen. Wir fuhren durch die Stadt und hielten auf einer Strasse, die mich zum See führen sollte. Es wären nur noch 55km und ich könnte ihn nicht verfehlen. Ich bedankte mich und obwohl es schon lange dunkel war, wollte ich diesen auch noch erreichen und fuhr los.

Nach ein paar Kilometern holten mich die drei auf einmal ein. Sie hätten sich überlegt, da der eine an diesem Tag seinen zwanzigsten Geburtstag hat, würden sie mitkommen, um diesen dort zu feiern. Da der See in der Nacht eh nicht mehr zu sehen war, führten sie mich an einen nahe gelegenen Fluss. Es sah aus wie ein Graben und ich fragte sie, ob sie mich veralbern wollen! Soll dies wirklich der von ihnen so hoch angepriesene schöne Platz sein? Er war es! Im Graben floss kristallklares Salzwasser, das keine 100m entfernt in einem 40m tiefen Teich aus der Erde sprudelte.

Der dritte im Bunde war 19Jahre alt, zwei waren Studenten und einer verkaufte Autos. Zusammen saßen wir noch bis 02:30Uhr am Feuer und sprachen über unsere doch so unterschiedlichen Kulturen. Ich sollte in dieser Nacht erfahren, dass Masturbation die Sehnerven und das Gehör schwächt und ich fragte nur: “Was hast Du gesagt, ich höre und sehe dich so schlecht!“. Ich versuchte ihnen klar zu machen, dass man ihnen ziemlich viel Blödsinn erzählt hätte und ich ja schon doppelt so alt wäre und noch immer keine Brille tragen würde. Sie konnten es fast nicht glauben, dass ich wirklich solch Sauerei praktizieren würde.






Es war ein lustiger Abend und erst am Morgen sah ich, dass sie mit dem schönen Platz nicht gelogen hatten und nahm gleich ein Bad in dem Graben.






DER TASHK-SEE


Auch meine neuen reinen Freunde liessen nicht lange auf sich warten und kamen schon früh wieder zu mir. Gemeinsam fuhren wir an den Tashk-See. Leider waren die Flamingos schon zwei Monate vorher abgehauen aber es bot mir dennoch ein schöner Blick auf den Salzsee.








ARSANJAN


Wieder in Arsanjan angelangt, halfen sie mir noch (zu Hause bei dem einen von ihnen) die Wasserkanister zu füllen, wo wir fast nicht mehr weggekommen wären. In kürzester Zeit hatte sich die Bevölkerung der ganzen Strasse um Mammut versammelt. Ich gab vor es eilig zu haben und wir machten uns auf, um auch noch Diesel nachzufüllen.

Sie haben keine Karte, dann kann ich ihnen auch kein Diesel geben, wurde mir übersetzt. Nun legten sich die drei aber ins Zeug, um ihren versauten Freund zu helfen. Erst 200L auf die Karte eines Vaters, dann noch einmal nach vier Versuchen 80L auf die eines Truckers und das für 0,09€/L da lachte das Herz.

Zum Abschied zeigten sie mir noch ihren „Dschungel“ ein beliebtes Tal zum Picknicken. Dort trafen wir auf einen älteren Herrn der dabei war, in einem schmalen Flusslauf ein Netz zu spannen. „Das ist aber nicht so gut, der fängt ja all die jungen Fische ein!“ sagte ich und bekam überraschend eine Antwort von dem Herrn.

Er habe in vielen Städten des Irans für eine amerikanische Ölfirma gearbeitet, werde nun nicht mehr gebraucht und vertreibt sich die viele Zeit mit Fischen oder Jagen. Die kleinen Fische setze er daheim in ein Aquarium, da könne er sich an ihnen erfreuen. Sein Englisch war perfekt aber sein Stolz gebrochen.

Die neue Regierung hätte ihm alles genommen und er bedauere auch die Aussichtslosigkeit für die jüngeren Generationen. Wie er, hassen wirklich alle (bis auf ganz wenige) diese Regierung und wir wissen auch aus der Vergangenheit, wie diese auf Aufständische reagiert hat. Sie haben Angst erschossen zu werden und leben so in Unterdrückung. Bleibt zu wünschen, dass sie eines Tages Hilfe von aussen bekommen.

Ich entschuldigte mich bei dem Alten für meine Bemerkung und wir redeten noch über dies und das. Danach machten wir ein paar Fotos (auch mit den dreien) ich schüttelte allen die Hände und düste wieder los.









ESFAHAN


Am Abend landete ich dann in der Stadt Esfahan, in der und in ihrer direkten Umgebung 2,1Millionen Menschen leben. Dementsprechend war auch die Verkehrslage aber ich kämpfte mich durch.




Wie so oft, konnten die fünf die ich ansprach nur Persisch aber schon nach ein paar Telefonaten war einer gefunden, der mir auf Englisch weiter helfen konnte. Die Werkstätten fand ich darauf auch, sie hatten aber längst geschlossen und so übernachtete ich ganz in deren Nähe.

Nach nur zwei Polizeikontrollen und zwanzig Handybildern am Morgen, stand ich schon auf dem Gelände einer LKW-Werkstatt. Auch dort wurde ausser Persisch nichts anderes gesprochen. Nachdem sich die grosse Aufregung wegen des seltsamen Gastes gelegt hatte, konnte ich mit Händen und Füssen sowie Mimik die Reparaturliste klar machen.

Oft wischte ich dabei mit der flachen Hand an meinen Hals vorbei und zeigte mit einem Finger der anderen auf das dahingegangene Teil. Zu meiner Freude, legten sie auch sofort los. Später wusste ich dann auch warum. Es war Donnerstag der 09.04.2015 und alle wollten in ihr wohlverdientes Wochenende gehen, denn der Freitag (wie bei uns der Sonntag) war ja dann frei.





Eine neue Handbremse hatten sie sogar im Original (Made in China) am Lager und so tauschte ich diese gleich selber aus. Die Ölleckasche wurde ihrer Meinung nach nicht durch verschlissene O-Ringe verursacht, sondern durch den Dichtungen der Saugrohre und so tauschten sie halt diese.

Nun wollte ich noch die ständig gebrochenen Flexrohre von den Auspuffrohren ersetzt und mit angeschweissten Blechhülsen versehen haben, damit diese nun endlich hielten. Der Schweisser befand sich die Strasse ein Stück rauf und so wechselten wir das Gelände. Mit einem Monteur auf seinem Roller fuhr ich von dort aus zurück, um ein abgebrochenes Teil zu holen, dass ich zuvor einen anderen in die Hand gedrückt hatte. Wir wurden fündig und eilten wieder zu Mammut.

„Ach du Sch... was hast Du denn da gemacht!?“ ich hätte schreien können und mein Endsetzen stand mir ins Gesicht geschrieben. Hatte der Depp doch glatt das eine neue Flexrohr an Krümmer und Auspuff festgeschweißt und das Ganze natürlich ohne Hülsen. Wie soll ich das Teil denn jemals wechseln können, wenn es wieder bricht?

Das Rohr wird eigentlich mit Schellen befestigt, an denen es ständig gebrochen war und daher sollte es auch mit Blechhülsen an den Enden versehen werden. Es brauchte lange und nur weil ich in einem Schuppen ein ähnliches Rohr (um einiges größer im Durchmesser) fand, konnte ich ihnen überhaupt klar machen, was ich wollte und der Schweisser falsch gemacht hatte.

Er begann von neuem und schaffte es vor Feierabend wenigstens noch die eine Seite fertig zu machen. Darauf schickte der Chef einen los, um „Sharab-Shiraz-Wein“ zu holen. Ein lang gegärter und anschließend in einer 1,5L-Fantaflasche abgefüllter Obstsaft (die Iraner wissen sich zu helfen) und die Gemüter beruhigten sich wieder.

Das Gesöff ist trübe und schmeckt wirklich wie Wein. Weder ist es süss noch hat es Sprudel oder ist übertrieben stark (es gibt aber auch diesen). Die Flasche bekam ich darauf mal wieder geschenkt und wurde für den Abend auch gleich noch eingeladen.

Keine halbe Stunde später war Mammut zurück auf dem anderen Gelände und ich saß mit beiden Händen in Omids Hüfte gekrallt, der dies bei seinem Sohn Arman tat, zu dritt auf einem Moped.

Die Sitzbank hatte starkes Gefälle und Arman das Bedürfnis zu zeigen, was aus seinem Knattergeschoss noch rauszuholen war. Wir jagten durch die Stadt und ich hoffte nur, Omid würde nicht loslassen und mit mir das Gerät verlassen. Zuerst luden sie mich zum Essen ein und es war das leckerste Kebab, was ich im Iran gegessen hatte.





Danach fuhren wir zu Omid, vor dessen Tür schon sein Bruder Amin, in seinem Peugeot auf uns wartete. Froh nun wieder sicher zu sitzen, fuhren wir gemeinsam zum berühmten Imam-Platz mit seiner Moschee und dem Basar. Hier bekam ich erst einmal ein Softeis spendiert, bevor wir zum grossen Rundgang aufbrachen.



Die Imam-Moschee:







Die Lotfullah-Moschee:



  Der Ali-Qapu-Palast:




Keine Ahnung was das ist:







Das ist der Basar:

















Sehr beeindruckt von den vielen Handwerkskünstlern, liessen wir uns in einem alten Teehaus nieder, dessen Räumlichkeiten sich in einem Keller befanden. Bei Tee und Wasserpfeife erholten wir uns einwenig und setzten dann den Rundgang fort.

Hunderte Geschäfte mit Kunst und Antiquitäten wollten besichtigt werden. Auch dort lernte ich wieder wunderbare Menschen kennen, der Iran gehört auf jeden Fall zu meinen liebsten Reiseländern.



























Im Süden des Zentrums gab es dann wieder Eis und...


...da die Nacht längst schon angebrochen war, konnten wir die Khaju-Brücke kunstvoll beleuchtet sehen.




Arman - Tino - Amin:






Das Angebot zur Übernachtung lehnte ich aber ab. Es war kurz vor Mitternacht, als wir wieder bei Mammut waren und auch den freien Tag darauf, wollte ich lieber bei diesem belassen.

Hier noch einmal die
Khaju-Brücke bei Tageslicht:




Die Arbeiten an Mammut gingen weiter, wenn auch nur sehr schleppend. Die Iraner haben die Ruhe weg und lassen sich auch nur sehr schwer antreiben! Zusammen mit Omid holten wir ran was benötigt wurde.

Neben 20Liter Öl plus Filter, auch einen neuen Standgasregler und für das neue Mammut schon zwei edle ALU-Tanks mit Geber, Anzeigen und Halter, zwei Hörner, Luftdruckleitung, Wagenheber u.s.w. bis hin zu Verbrauchsmaterialien.

Nachdem die Flexrohre dann fertig geschweißt und richtig montiert waren, liess ich noch das Motorenöl mit Filter wechseln, die Luftventile reinigen und mit neuen O-Ringen versehen, auch der Hydraulikzylinder zum Ankippen der Fahrerkabine bekam einen neuen und die Motorradhalterung musste auch mal wieder geschweißt werden.

Alle Arbeiten inkl. Material bekam ich zum Freundschaftspreis von 310,-€. Dazu zählen auch die neue Handbremse, der Standgasregler und das Tauschen der Dichtungen von den Saugrohren.

Omid lud mich jeden Tag zum Essen ein, spendierte mir einen Friseurbesuch, zeigte mir die Stadt und seine Frau übernahm sogar meine Wäsche. Die Tage vergingen zu schnell und mein Visum leider auch. Ich bekam es mit der Angst zu tun, es nicht mehr rechtzeitig bis zur Grenze zu schaffen.

Noch befand ich mich in der Mitte des Landes, wollte aber an den nördl. Punkt, nähe der Grenze zu Aserbaidschan. Dort befindet sich auch der nördl. Grenzübergang zu der Türkei, in dem Ort „Bazargan“ und ich hatte dafür noch vier Tage Zeit. Der Abschied viel mal wieder schwer aber diesmal musste er auch sein.

Bei mir im Arm, der Omid:




Die Fahrt lief aber besser als gedacht, schon nach zwei Tagen erreichte ich mein Ziel. Auch hatte ich es diesmal nicht versäumt die Tanks rechtzeitig zu füllen, wofür ich kurz hinter Tabriz noch die Gelegenheit bekam.

Für einen Reisenden gehört es natürlich zum Schlimmsten, wenn daheim die Währung fällt. Das der Euro so drastisch in den Keller gerauscht war machte sich nun bemerkbar, als ich für die getankten 410Liter Diesel fast 0,13€/Liter blechen musste. Genau genommen 1.800.000,-Rials oder 52,17€ was für eine Schande! ;-)

Doch als ich vor dem Tankwart stand, war plötzlich die Kohle weg! Ach du Sch... die hast du verloren! Ich rannte um Mammut herum und welch ein Glück, da lag das Bündel Scheine auf dem Boden, es war mir beim Aussteigen aus der Tasche gefallen. Die Tankstelle war voller Leute aber wie durch ein Wunder hatte es keiner in den 5-10min gesehen.





















BAZARGAN


Ich erreichte die Grenze aber die iranischen Grenzbeamten wollten an diesem Tag, dem 15.04.2015 nicht gerade hilfsbereit sein und liessen mich im Regen stehen. Ich sah nur eine goldene Uhr und ein Smartphone an dem gespielt wurde, kürze das Ganze hier aber lieber etwas ab.

Es endete damit, dass ich eine Etage höher ging und von zwei Türen die rechte wählte. Mist, denn hinter der linken hätte das Management gesessen. So stand ich erneut vor ein paar Wichtigtuern die erst aufwachten, als ich brüllte.

Ohne Stempel im Pass werdet ihr mich hier nicht mehr los, machte ich deutlich. Zuvor schickte man mich von A nach B und keiner wollte es machen. Einer nahm meinen Pass, schaute sich ihn an und gab ihn mir wieder mit dem Wort: „Kopie!“ und zeigte dabei auf die Tür.

Ich dachte, ist der blöde oder was? Hinter seinem Schreibtisch stand ein Kopierer, den ich keine 30Sekunden später selbstständig bediente. Auf einmal griff er mich am Arm, zog mich zur Seite und sagte wohl so etwas wie: „Sie sind hier nicht in Deutschland, sondern im Iran!“ verstanden habe ich aber nur, „Iran“ und „Aleman“. Auch dort spricht keiner Englisch!

Nun gut, Kopie war ja gemacht und ich dachte nur, wenn du armer Kerl wüstest!

In Deutschland hätte ich erst einmal einen schriftlichen Antrag ausfüllen müssen, dann in drei Tagen wiederkehren, um gesagt zu bekommen, dass die zuständige Sachbearbeiterin krank und die Vertretung gerade in einem wichtigen Meeting ist. Ich es doch noch einmal am nächsten Tag oder besser in einer Woche probieren aber lieber vorher anrufen sollte. Der Antrag ist dann verschwunden und die Sachbearbeiterin immer noch krank. Bloss gut das ich im Iran war.

Der Knaller ging darauf durch die linke Tür, kam nach 5min wieder raus und ich machte eine Etage tiefer auf dicke Hose. Sie hatten längst einen Anruf vom Management erhalten, waren jetzt aber etwas patzig zu mir. Die Fahrzeugkontrolle verlief hingegen sehr entspannt und so machte ich mich auf zu den Türken.

Dort wurde ich freundlich empfangen und auch ohne Fremdsprachenkenntnisse, gab man sich Mühe mir zu helfen. „Ey, kommst aus Deutschland?“ vernahm ich auf einmal eine Stimme neben mir. Ein junger Türke aus Unterfranken in Bayern, den man aber abgeschoben und nun wieder in Igdir lebt, sprach mich an. Er wollte an der Grenze nur ein paar Sachen einem Freund aus dem Iran übergeben und half mir nun auch noch.

Ich segelte nach der Fahrzeugkontrolle volle Kanne von Mammuts Terrasse auf den Asphalt, weil irgend ein Depp an der Leiter rumgespielt hatte. Konnte nur durch einen Seitwärts-Salto verhindern, nicht mit dem Rückrad auf das Ding zu fliegen, weil es mit mir nach unten viel.

Muss ziemlich gefährlich ausgesehen haben, da man in Begriff war einen Rettungswagen zu rufen, was meine deutschsprachige Hilfe verhindern konnte. Gestauchte Elle rechts und ein paar blaue Flecken, mehr war nicht.  

Einer hatte vergessen das Motorrad mit aufzunehmen, was bei der Ausreise für Probleme gesorgt hätte, so das ich vom letzten Grenzposten noch einmal zum ersten zurück fahren musste aber sonst, alles easy!

Den abgeschobenen Herrn aus Unterfranken nahm ich noch auf Mammuts Terrasse den Berg mit hinunter, weil auf der Beifahrerseite die beiden ALU-Tanks für das neue Mammut lagen und so war ich wieder in der Türkei.



Es heißt ja immer die erste Million sei schwer aber so schlimm war es gar nicht!


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