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TÜRKMENISTAN

Der 25.09.2014 begann wie all die vielen Tage davor auch, mit einem strahlenden Sonnenschein. Die letzten Regentropfen erlebte ich in Griechenland in der Nacht vom 17. zum 18.08. 2014 und ich vermisste diese auch überhaupt nicht. Nachdem die iranischen Grenzbeamten ihren Papierkram erledigt und die Carnet de Passages abgestempelt hatten, folgte auf der türkmenischen Seite, die strengste Kontrolle, die ich bis dahin erlebt hatte.

Es sollten sechs Stunden vergehen, bis sie mich endlich wieder frei ließen und ja, die Zeitverschiebung hatte ich dabei berücksichtigt. Mit emsigen Einsatz durchsuchten sie Mammut nach Drogen und Waffen. Fanden auch das Staufach unterm Bett und leerten es vollständig. Fahrerkabine und Außenstaufächer folgten im Anschluss aber auch sie übersahen das ein oder andere.

Nach Entrichtung von 183,-$ für Versicherung und Steuern wurde mir noch mitgeteilt, dass Susi türkmenischen Boden nicht berühren und Mammut die zuvor angegebene Route nicht verlassen dürfe. Eigentlich wollte ich einem Tip von der Gruppe folgen und mir ein feuerspeiendes Naturschauspiel ca. 250km nördlich von Ashgabat ansehen und dann wieder zurück auf eine andere Route fahren aber so etwas war in Türkmenistan nicht möglich.

Nur eine Strasse war zu folgen, kein links, kein rechts und schon gar kein zurück war möglich. Ich fühlte mich nicht gerade Willkommen in diesem Land und wählte daher die kürzeste Route. Dies aber auch, weil mir schon von den schlechten Zustand der Pisten erzählt wurde. Einem aus der Gruppe brach bei seinem LKW die Aufhängung vom Aufbau, einen anderen sogar bei seinem Ford-Transit-Wohnmobil die Achse, die neu aus Deutschland eingeflogen werden musste.

Nach zwei weiteren Grenzkontrollen, blickte ich jedenfalls dann um 17:00Uhr endlich auf die weißen Dächer von
                                              Ashkhabad:







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Dort ins Tal eingefahren, spürte ich sofort die sengende Hitze der Wüste, die auch nachts nicht mehr weichen wollte. In der Hauptstadt füllte ich zum Start noch die Tanks, wobei ich dort vorher angeben musste, wie viel Diesel ich denn käuflich erwerben wollte. Ich entschied mich für 300L, die auf jeden Fall rein gehen mussten und wir einigten uns mal wieder auf einen Preis von 70,-$ (0,18€/L) wofür ich im Iran noch ganze 400L bekam.

Hinein in die Wüste, in ein nicht enden wollendes Nichts. Fasziniert von den schier endlosen Weiten und den Menschen, die seit Jahrtausenden versuchten diese Gebiete, mit den unterschiedlichsten Mitteln lebensfähig zu machen. Alles was vom Mensch unberührt ist, erscheint mir als vollkommen. Es lädt mich ein Gast zu sein und verleiht mir noch bei über 40°C plus eine Haut, die einer gerupften Gans gleicht. Ohne Scham lag sie da, jungfräulich, raubte mir die Sinne, gab alles her, schenkte mir Vertrauen und liess mich verweilen, mit offenen Armen begrüßte sie mich, obwohl sie von uns doch so geschändet. Dort in der Wüste traf ich sie, mit leichten Verletzungen kam sie davon, die vollkommende Natur.









Die Nacht brach an und wohlbehütet im menschenleeren Nichts schlief ich ein,
als hätte ich alle Last an der Grenze zurückgelassen.








Am nächsten Tag hatte ich Glück! Der Himmel hing voller Wolken und die Sonne blickte nur selten hindurch. Über die schlimmsten Pisten, quälten wir uns mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30km/h den ganzen Tag lang durch die Wüste aber dies wenigstens, bei angenehmen Temperaturen.





Es war nur eine Piste die durch die Wüste führte, ungefähr 600km bis zu der nächsten Stadt, dazwischen war nur selten ein Haus zu sehen aber alle 25km gab es eine Polizeikontrolle. Immer wieder hielten sie die LKW an, als wenn jemand neues aus der Wüste plötzlich auf der Piste gelandet wäre. Ich verstand diesen Blödsinn nicht, es nervte einfach nur! Alle Bullen bettelten mich um ein paar Dollar an, sie wollten die Taschenlampe, den Kaffeebecher, Zigaretten usw. Einer hatte endlich einen Grund, er hatte mich dabei erwischt, wie ich während der Fahrt geraucht hatte, was in Türkmenistan wohl verboten ist. Nach 15min Diskussion und Drohung mit der Botschaft, genügten ihm aber ein paar Handybilder mit seinem Kollegen und mir und natürlich auch mit ihm.





Weder an der Piste noch in den Städten gab es Schilder mit Richtungs- oder Kilometerangaben, null, nothing, zero! Weder an der Piste noch in den Städten gab es Schilder mit Richtungs- oder Kilometerangaben, null, nothing, zero!




Türkmenistan machte auf mich noch einen sehr armen und kommunistischen Eindruck. Ein Überwachungsstaat mit überwiegend Selbstversorger. Ich sah aber auch, wie die Frauen auf LKW verladen und auf die Felder zur Arbeit gefahren wurden, Kolchose gab es auch noch! Hätte ich nicht hier und da ein westliches Werbeschild gesehen, wäre die Sowjetunion noch voll intakt gewesen. Im Osten ging es dann vorbei an unzähligen Baumwollfelder.









Um an den Grenzübergang zu gelangen, musste man einen Fluss über eine kleine Brücke (gefertigt aus Stahlblechen auf Pontons) überqueren, was sie sich noch gut bezahlen liessen. Für 42,-$ kam ich rüber und für 14,-$ in die Tasche des Angestellten, vorher sogar noch ohne Wartezeit an der LKW-Schlange vorbei. Natürlich war auch der von dort aus 25km entfernte Grenzübergang nicht ausgeschildert und ich fand ihn mitten im Nichts nur durch ständiges fragen. Es führten Pisten dort hin die einem nie hätten daran glauben lassen, dass man sich wirklich auf den richtigen Weg befand. Vorher haute ich noch einmal für 70,-$ fast 300L in die Tanks, denn die Qualität des Zeugs, sollte in Uzbekistan zu wünschen übrig lassen (auch ein Tip von der Gruppe).

Schon nach einer Stunde warten, war die Mittagspause vorbei aber der Beamte liess noch weitere 14min seiner Wichtigkeit Deutung verleihen und öffnete erst dann das Grenztor. Das Gewehr um die Schulter, vielleicht 25Jahre alt, Kaugummi knatschend, blätterte er in meinem Pass rum, als gebe es noch etwas Geheimes zu entdecken. So ging es weiter, auch die Ausreise, wurde mir in Türkmenistan nicht leicht gemacht. Aber die uzbekischen Mützenträger hatten sich auch ganz tolle Sachen ausgedacht und verbreiteten viel Freude.

Nachdem ich Mammut durch eine Röntgenanlage gefahren hatte, ging es auf zum Papierkrieg. Viele Angaben waren zu machen und alles aufzulisten, was ich in Uzbekistan einführen wollte. Ich fragte nur, ob das ein schlechter Scherz sein sollte, da ich ja nicht mit einem Rucksack reiste aber sie meinten es ernst. Dann musste ich alle Medikamente zur Kontrolle aus dem Fahrzeug holen und sollte 400,-$ zahlen, um mit Mammut einreisen zu dürfen. Da war dann endgültig Feierabend bei Tino. Keine Chance, niemals bekommt ihr 400,-$ von mir, sagte ich.

Es wäre nun mal kein PKW, mit denen man gratis einfahren dürfe und somit wären 400,-$ fällig, ob ich das nun gut fände oder nicht. Ich fragte darauf, ob es ihre Art wäre, Touristen in ihrem Land Willkommen zu heißen. Erfand dazu sogar noch eine Geschichte, dass zwei andere LKW-Reisende mir entgegenkamen, die diese Gebühr auch nicht bezahlt hätten. Beeindruckt waren sie davon aber nicht! Dann spielte ich noch Mammuts Größe runter und bettelte um Einsicht. Auch alles an Bargeld, in jeder Währung musste angegeben werden und ich sah zum Glück vorher auf einem Schild an der Personenschleuse, dass der Gesamtbetrag von 2.000,-$ nicht überschritten werden durfte und versteckte beim Medikamente holen, schnell einen Kuvert hinter den Ölkanistern.

Noch etwas hatte ich bei dieser Grenzkontrolle dazu gelernt: es hat enorme Vorteile den LKW ein paar Stunden in der Sonne stehen zu lassen, dann zu erklären, dass es sehr aufwändig wäre das Motorrad abzuladen und den oder die Beamten darauf durch die kleine Luke vom Fahrerhaus in den Kofferaufbau krauchen zu lassen, alle Fenster geschlossen halten und bloss keine Lampe zum Leuchten bringen. Die Kontrolle war so viel schneller vorbei.
Schon nach insgesamt vier Stunden reiste ich in das sonnige Uzbekistan ein und das Ganze gratis (Mammut als PKW)!








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