Mammutstour HOME ÜBER UNS REISE INFO GUESTBOOK CONTACT









REISE


START

START

ASIEN


PAKISTAN

LAHORE - KHAIRPUR

08.03.2015 rein ins wilde Pakistan aber wohin? Das Customer-Office hatte ich zu verlassen und konnte mir so nicht als sicheren Übernachtungsplatz dienen. Ein Hotel sollte ich mir suchen, was ich mit Hilfe eines verrückten TukTuk-Fahrers dann auch tat. Der Knaller jagte vor mir her, 40km durch die Stadt „Lahore“ mind. 100Menschen kamen gerade noch so mit ihrem Leben davon. In einem Affenzahn (mit Mammut) einem freigelassenen TukTuk-Fahrer durchs Stadtzentrum zu folgen, grenzt an Wahnsinn.

Wir kamen zu einem Backpacker-Hostel, neben dem ich in einer Sackgasse „sicher“ die Nacht verbringen durfte. In einem Hollywood-Streifen würde in so einer Gasse jemand überfallen werden, vergewaltigt oder die Helden würden dort den Bösen stellen, der durch die Hintertür entwischen wollte. Es regnete, 1.000Kabel hingen tief zwischen den Gebäuden, der Putz viel von den Wänden, es war dunkel und dreckig. Rückwärts manövrierte ich Mammut noch um einen Stromkasten herum ins dunkle Eck hinein (die Bilder unten habe ich dann am Morgen gemacht als es wieder hell war und nicht mehr regnete). Der TukTuk-Fahrer lobte meine Fahrkünste und hätte darauf fast Eine von mir gefangen bekommen.

Wenn er für diese blöde Aktion jemals Geld von mir sehen wollte, sollte er am nächsten Morgen um 10:00Uhr wieder da sein und mich zurück zur Grenze führen, wo ich auf die anderen beiden warten wollte. Natürlich musste ich mir auch noch das Hostel ansehen und schlich mit zwei hinzugekommenen Typen die dunklen Treppen nach oben, in die dritte Etage. Willkommen im Ghetto! Nachdem sie endlich verstanden hatten, dass ich für den grünen Tee wirklich sehr dankbar war aber doch lieber im Auto, als in einer ihrer Luxussuiten schlafen wollte, durfte ich gehen.




Der Morgen kam und auch der Gejagte mit seinem TukTuk. Er kam zusammen mit einem Turbanträger, dem Eigentümer des Hostels. Nach einer knappen Stunde Diskussion, warf ich diesem dann 1.000,-Pakistanische-Rupees (immerhin 9,-€ für einen Parkplatz) vor die Füße. Ein paar düstere Gestalten entfernten sich darauf zufrieden und der Gejagte gab mit seinem Gerät den Weg für Mammut wieder frei. Wir jagten los, zurück zum Customer-Office. Im Schutz der Miliz zockte er mir darauf noch fast 20,-€ ab. Weniger als er haben wollte aber mehr, als ich ihm sonst jemals gegeben hätte.





START

TSCHECHISCHE
REPUBLIK


SLOWAKEI

UNGARN

SERBIEN

MAZEDONIEN


GRIECHENLAND

TÜRKEI

IRAN

TÜRKMENISTAN

UZBEKISTAN

KIRGISISTAN


CHINA

NEPAL

INDIEN

PAKISTAN


IRAN II

TÜRKEI II

GEORGIEN

ARMENIEN

GEORGIEN II

TÜRKEI III


BULGARIEN


RUMÄNIEN

MOLDAWIEN

RUMÄNIEN II

UKRAINE

POLEN

DEUTSCHLAND

EUROPA

ASIEN
             



































Ich wartete auf das deutsche Paar aber keiner kam! Kurz vor Feierabend musste ich das Gelände dann wieder verlassen, beschloss diesmal aber lieber selbst einen Übernachtungsplatz zu wählen. Direkt hinter der letzten Miliz-Sperre parkte ich Mammut am Strassenrand und wollte dort stehen bleiben, bis die beiden eines Tages über die Grenze kommen sollten. Sie kamen aber schon nach 30min. Noch kurz vor Toresschluss, hatte man sie rüber gelassen. Wir beschlossen einstimmig, nichts wie raus aus diesem Kaff und fuhren noch ein paar Stunden weiter. Für die 4Tage die sie ihre Visa überzogen hatten, nahm man ihnen 100,-€ ab und machte ihnen dazu noch jede Menge Ärger.

Waren wir in Indien noch Richtung Norden gefahren, ging es auf der pakistanischen Seite parallel dazu nun wieder Richtung Süden. Es gab ja nur diesen einen Grenzübergang im Norden und auf die 1.000km mehr oder weniger schien es wohl keinen anzukommen. Nach Befragungen einiger Polizisten über die letzten Bombenanschläge, Entführungen und Ermordungen, versuchten wir dann den Weg um ca. 700km durch die Landesmitte über Multan abzukürzen, wurden aber bereits nach ca. 40km schon wieder von anderen Polizisten zurückgepfiffen. Die Abkürzung wäre viel zu gefährlich, da lassen wir euch nicht durch, ihr fahrt schön den längeren Weg durch den Süden über Khairpur, bekamen wir darauf zu hören und konnten wieder umdrehen.


























Schon eine ganze Weile fuhr ich im Regen einen Bus hinterher, als mich ein kleinerer Bus überholte auf dessen Dach eingehült ein paar Männer sassen. Oh je die armen Kerle, müssen die frieren, dachte ich so bei mir:





Dann wendete ich meinen Blick wieder auf den großen Bus vor mir und ich glaubte zu träumen. Ich sah das darauf auch ein armer Esel am frieren war:






Bis ca. 120km vor der Stadt Quetta ging es für uns noch ohne Polizeischutz weiter, danach nicht mehr. Ständig wechselte dieser und übernachtet wurde nun nur noch auf dem Anwesen einer Polizeistation. Ohne Geleitschutz durfte dieses von uns auch nicht mehr verlassen werden, dann konnte auch nur eine Person mit, um zum Beispiel Nahrung zu holen. Unterwegs entkamen wir ihnen aber einmal.

Wir fuhren durch ein Gebirge und es regnete dort nach Aussage der Einheimischen schon seit 24h ununterbrochen. Der Regen schmelzte noch zusätzlich den Schnee von den Bergen und kam in Strömen in das Tal geflossen. Wir kamen an eine Stelle, wo einer von diesen, rauschend über die Strasse schoss und jede Menge Gestein mit sich riss. Ein Kleinbus voll mit Insassen, in Pakistan ungefähr 12 in und 12 auf ihm (Beispiel siehe Bild)
hatte es schon weggespült.




Die Menschen in ihm konnten aber unmöglich geborgen werden. Es war mitten im Gebirge, kein Ort weit und breit, das Wasser eisig kalt und die Gefahr von Steinen erschlagen zu werden viel zu hoch.

Unfälle sah ich fast täglich, in Nepal und Indien, davon auch weitaus schlimmere als diesen, dass stumpfte ab. Viele Leute standen nun da, blickten auf den Kleinbus und keiner traute sich mehr den Strom zu durchqueren. Wir berieten uns kurz und wurden schnell einig, dass es eher schlimmer, als besser werden würde. Wir wollten die Durchfahrt riskieren, wussten aber nicht wie tief das Wasser sein würde. Nur unsere Beschützer in ihrem Pickup wollten nicht mit durch. Auch an einer Leine gebunden nicht, dass war ihnen zu gefährlich und so ließen wir sie einfach zurück.

Sperre rein und los, den Rest brachte das Adrenalin! Mit unseren Fahrzeugen hatten wir jeweils 9to Gewicht dem Wasser entgegen zu setzen und sie reichten dank genügend Bodenfreiheit auch aus. Unsere Beschützer waren nun nur noch im Rückspiegel auf der anderen Seite des Stromes zu sehen, wir setzen die Reise ohne sie fort. Aber wieder mal nur bis zur nächsten Polizeisperre, die über unsere Flucht wohl schon telefonisch informiert worden war.













Ein neuer Geleitschutz brachte uns dann nach Quetta, wo wir auf einen Stellplatz für Polizeifahrzeuge (eher ein Schrottplatz) übernachteten.


QUETTA:




Der nächste Tag brach an, es war Sonntag der 15. März 2015 und man teilte uns mit, dass wir noch in die Stadt zum Home-Office müssten, um uns dort ein Schreiben zu holen. Mit diesem Schreiben könnten wir nachweisen, dass wir für die Weiterfahrt bis zu der Grenzstadt Taftan, Anspruch auf einen Geleitschutz durch die Polizei hätten (Provision Of Security). Da nun aber Sonntag wäre, müssten wir eine weitere Nacht auf ihrem Schrottplatz verbringen, da das Home-Office erst wieder am Montag geöffnet hätte.

Wir versuchten den Beamten klar zu machen, dass uns sowieso keiner ohne Security durch das Land fahren ließe, was wir eh sehr bedauern würden aber es half alles nichts. So verbrachten wir eine weitere verregnete Nacht in Quetta. Um uns herum standen Polizeifahrzeuge, die Hälfte davon wie schon erwähnt Schrott. Zum Teil von Kugeln durchlöchert, was mich sehr motivierte, da ich am nächsten Tag die Aufgabe übernehmen und in so einer Polizeikutsche mit schwerbewaffneten Jungs durch die Stadt zum Home-Office kutschieren wollte. Aber Allah war mit mir und alles ging gut. Im Office saß ich dann ganze drei Stunden, für ein Papier das keiner brauchte.




Die Strassen waren überraschend gut in Pakistan. Bis auf ein paar hundert Kilometer kamen wir insgesamt ganz gut durch. Auch wirkte einiges in den Orten und Städten sehr modern. Man konnte viel Werbung und Beschriftung in englischer Sprache vernehmen, noble Glasfronten vor einzelnen Geschäften sehen und für die Sicherheit von uns Ausländern wurde sich übertrieben gut gekümmert. Pakistan so schien es, wollte es packen und seine Unabhängigkeit unter Beweis stellen. Doch nicht auf Kosten ihrer Kultur und ihres Glauben, aus dem dieser Staat entstanden war.

Wären nicht so viele Beamte korrupt, ginge es den Menschen schon um einiges besser, erzählte man mir. Hoffentlich kümmert sich Allah auch noch darum, denn die Armut war stets gegenwärtig. Der Dieselpreis an den einzelnen Tankstellen in Pakistan schwankte von 61,-PRupees bis hin zu 115,-PRupees für den Liter (1,-€ = 110,-PR).  Getankt habe ich dann für 0,55€/L, der in Indien im Schnitt noch 0,76€ kam. An Maut liess ich in Pakistan 11,-€ und in Indien 146,-€ (nur für die Statistik).








Hatten wir das verregnete Gebirge endlich hinter uns gelassen, ging es entlang der Grenze zu Afghanistan weiter durch die Wüste. Bewacht von Kalaschnikows und deutschen G3-Gewehren, die aber in Pakistan produziert sein sollten.






























In Taftan, dem Grenzort zum Iran, verbrachten wir dann die elfte und letzte Nacht, wieder auf dem Gelände einer Polizeistation. Die Polizisten brachten uns noch was zu rauchen (10g Hasch = 1,-€ !!!) und einen Bus voll Gefangener (illegale Einwanderer) am Abend vorbei. Ich sicherte meine Alkoholreserven vor der iranischen Grenzkontrolle, brachte die letzten Scheine unters Volk und am nächsten Morgen verließen wir so das wilde Land. Die Ausreise verlief ohne Probleme und Kontrolle, sollte eines Tages wieder Ruhe einkehren und der Norden sicher zugänglich sein, kehre ich gern zurück.


TAFTAN:

















  < INDIEN -- PAKISTAN -- IRAN II >